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NBA Live 19

Lasst euer Geld stecken! Hier bekommt ihr auch so jede Menge Körbe – und das macht richtig Laune.

Durchhalten lohnt sich. Das haben die Entwickler von EA Tiburon mit ihrem neusten „NBA Live 19“ gezeigt. Denn ihre Basketball-Simulation fristet in diesem Jahr nicht mehr nur ein kümmerliches Dasein – in den letzten Jahren war die Reihe schon teilweise arg am Boden – sie kann sich nun sogar als Alternative zum ach so übermächtigen Rivalen von 2K blicken lassen.

Und an diesem Fakt hat 2K selbst auch einiges zu verschulden. Bevor ich nun auf das Gameplay, die Spielmodi und die allgemeine Präsentation eingehe, schaffe ich diesmal etwas Platz, indem ich mich den unbeliebten (zumindest von mir) Mikrotransaktionen widme.

Generell bin ich der Meinung, dass ich bei einem Vollpreisspiel eigentlich alles mitgeliefert bekommen sollte, um das Spiel in vollen Zügen genießen zu können. Einen Season-Pass für künftige Add-Ons lasse ich mir da gerade noch gefallen. Aber bei allem anderen hört mein Verständnis auf.

Besonders bei Mechaniken, die Pay-to-Win als Geschäftsmodell sehen, reagiere ich allergisch. Und EA hat in der Vergangenheit öfters gezeigt, dass man es mit solchen Mikrotransaktionen übertreiben kann. Daher wandert mein Blick also auf dieses kleine, aber dennoch bedeutende Feature.

Aufatmen

Die schlechte Nachricht zuerst: Auch „NBA Live 19“ kommt nicht ganz ohne Mikrotransaktionen aus. Aber das Gute daran: Es braucht euch rein gar nicht zu interessieren, wenn ihr genügend Zeit habt, um alles selbst freizuspielen.

Denn was euch die Mini-Geldbeträge verschaffen sind rein optische Verbesserungen oder Zeitersparnisse in der Form, dass ihr schneller bessere Charaktere für euer Ultimate-Team bekommt – das war’s aber auch schon. Damit kann ich gut leben. Daumen hoch an dieser Stelle. 2K hat es in diesem Jahr nämlich deutlich schlechter gemacht – und sich damit vielleicht das Genick etwas angebrochen.

Kommen wir aber nun zum Spiel selbst: In „NBA Live 19“ steckt jede Menge Spaß drin. Als Gelegenheitszocker von Basketball-Simulationen fiel mir auch direkt auf, wie einsteigerfreundlich EAs Sportspiel ist. Mein erstes Probematch konnte ich sogar siegreich beenden, was mir bei 2K nie gelungen ist.

Zugegeben: Einen Löwenanteil am Sieg verdanke ich meinen Mitspielern, die wirklich gut von der KI übernommen werden. Freilaufen, passen, blocken und werfen gelingt ziemlich schnell und geht bald ins Blut über – so gefällt mir das.

Alleine oder im Team – mach, was Dir gefällt!

Als Solist widme ich mich aber dem „The One“-Modus, in dem ich vom No-Name zum NBA-Star wachsen kann. Die Geschichte mag vielleicht nicht so hübsch präsentiert sein, wie bei der Konkurrenz, aber dafür macht sie von Anfang an Laune.

Wenn ich mich zu Beginn auf den Hartplätzen in den Hinterhöfen dieser Welt beweisen muss, wächst mir meine Figur mehr und mehr ans Herz. Außerdem staune ich nicht schlecht, wie EA geschickt den Solo- und Multiplayer-Modus ineinander fädelt. In der Karriere kann ich fließend zwischen Online- und Offline-Herausforderungen wechseln. Alles kein Muss, aber sehr nett gemacht.

Obwohl „NBA Live 19“ in Sachen Grafik, Präsentation und Animationen schwächelt, überhäuft es euch mit spielerischen Möglichkeiten, die zu sagen scheinen: „Hab einfach Spaß – ganz egal wie!“ Das fängt bereits damit an, dass ihr teilweise auf die Regeln Einfluss nehmen könnt und selbst gemischte Teams mit Frauen und Männern keine Seltenheit sind. Damit dürften auch Arcade-Liebhaber ihre Freude haben. Mir hat das Gesamtpaket jedenfalls deutlich mehr Spaß gemacht als in den letzten Jahren.

Fazit

Glückwunsch EA Tiburon! Ihr habt „NBA Live“ wieder zu einem ernsthaften Spaßgaranten gemacht, der sich sogar in manchen Punkten dem Platzhirschen stellen kann – auch wenn dieser eine große Unterstützung war in Form seines fraglichen Geschäftsmodells.

Solltet ihr mich in diesem Jahr fragen, welches Basketballspiel die bessere Wahl ist, dann bekommt ihr ein langes Schweigen. Anstatt blind auf 2K zu verweisen, rate ich euch, dass ihr einfach mal in beide Spiele reinschnuppert und kalkuliert, wie viel Zeit ihr zur Verfügung habt.

So viel sei gesagt: Mit „NBA Live 19“ könnt ihr diesmal nicht viel falsch machen – auch wenn es noch deutlich Luft für Verbesserungen gibt. Aber das bringt wohl der Lauf der Zeit automatisch mit sich.

Erhältlich für: PS4, Xbox One
Website: easports.com/de/nba-live