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NHL 19

Zwischen Innovation und Stagnation: EAs Eishockey-Simulation schlittert in die nächste Saison.

Diesen Satz werden mir sicherlich eingefleischte NHL-Fans um die Ohren schmeißen, aber es muss raus: Das diesjährige „NHL 19“ gefällt mir ziemlich gut. Um die zwiegespaltene Community besser zu verstehen, muss ich meinen Blickwinkel etwas erweitern.

Lasst mich ausreden!

Fangen wir bei mir an: „NHL“ gehört nicht zu meinem absoluten Lieblingsgenre. Hin und wieder spiele ich aber gerne mal ein Sportspiel, insbesondere eine Partie Eishockey. Allerdings wurden mir solche Simulationen in den vergangenen Jahren zu komplex und zeitintensiv, um einfach mal Zwischendurch eine Runde Spaß zu haben.

EA hat genau dieses Problem erkannt und spricht mit „NHL 19“ genau die Sorte Spieler an, zu der ich mich zähle. Die Simulation „verkommt“ dadurch zur Arcade-Arena – was mir ziemlich gut in die Karten spielt. Gleich zu Beginn erhalte ich ein paar wichtige Tipps während eines optionalen Matches.

Das bringt mir auf der einen Seite die Regeln näher, auf der anderen Seite taste ich mich langsam in die Steuerung. Und was soll ich sagen: Es funktioniert bestens. Auch das anschließende Tutorial empfinde ich als sehr gelungen und umfangreich genug, dass ich schnell die ersten Erfolge feiern kann.

Casual zu jeder Gelegenheit

Passend zu diesem Arcade-Gefühl gibt es in nun den „NHL Ones“-Modus, der quasi den letztjährigen Threes-Modus erweitert. Beim Ones-Modus treten drei Spieler gegeneinander an und spielen auf ein Tor. Bei Threes dürfen sich Drei-gegen-Drei beharken. Alles ganz simpel, aber eben auch ziemlich spaßig – sowohl solo als auch in der Online-Truppe.

Damit lässt sich prima ein Abend mit einem Kumpel auf der Couch verbringen. Als Belohnung für erzielte Erfolge spendiert euch EA Canada Hockeytaschen mit Extras darin – also nichts weiter als hübsch verpackte Loot-Boxen. Die Verbesserungen kann ich dann meinem eigenen Spieler zuführen und ihn so nach meinem Stil gestalten – ganz nett.

Noch mehr solcher Taschen könnt ihr euch im „Pro AM“-Modus verdienen, das euch vor verschiedene Herausforderungen stellt. Ich persönlich habe diesen Modus als unterhaltsames Training genutzt.

Alles dabei – nur nicht viel verändert

Kenner der Reihe kommen aber ebenfalls zum Zug – wenngleich auch nicht sonderlich innovativ. Denn die beiden Kern-Modi „Be A Pro“ und „Franchise“ wurden fast eins-zu-eins vom Vorgänger übernommen. Da kann ich schon verstehen, dass man sich in diesem Jahr zweimal überlegt, ob die neue Saison wirklich ihr Geld wert ist.

Alle, die besagte Spielmodi nicht kennen, hier eine kurze Zusammenfassung: Bei „Be A Pro“ leitet ihr die Geschicke eines einzelnen Spielers. Interessant ist die Neuerung eines kleinen Skill-Trees, wie man ihn eigentlich nur aus Rollenspielen kennt. Dort dürft ihr euren Athleten Stück für Stück verbessern und ihn zur Legende machen.

Bei „Franchise“ ist euer wirtschaftliches Geschick gefragt. Schafft ihr es bis zu 25 Jahre lang euer Team in den Olymp des Eishockey-Himmels zu verfrachten? Herausforderung angenommen. Wie gesagt: Neu sind diese Modi wahrlich nicht, aber immer noch für eine sehr lange Zeit motivierend.

Fazit

Um wieder zu meiner Ausgangsphrase zurückzukommen: Mir gefällt die neue Saison in NHL wirklich gut, weil ich eben kein eingefleischter Fan der Reihe bin. Bei mir zählt schnelle, unkomplizierte Action auf dem Eis – gerne auch für einen Zockerabend lang mit Freunden. Und genau das liefert mir „NHL 19“ par excellence.

Dass dieses Abdriften in den Arcade-Bereich Profis erzürnt, ist natürlich selbstredend. Besonders bitter ist dabei, dass die klassischen Modi eher stiefmütterlich behandelt wurden. Daher rate ich dieser Gruppe an Spielern, dass sie dieses Jahr eine Pause einlegen bei NHL und auf die nächste Saison warten.

Casual-Spieler haben allerdings hier die ideale Gelegenheit endlich mal (wieder) in den Sport einzutauchen, ohne sich mit langem Training zu quälen.

Erhältlich für: PS4, Xbox One
Website: easports.com/de/nhl