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No Man’s Sky

Erneut auf Entdeckungstour – und diesmal geht die Reise ins Zentrum der Galaxie voll auf.

Rückblick: Als „No Man’s Sky“ im August 2016 zum ersten Mal veröffentlicht wurde – damals exklusiv für die Playstation 4 – war der Hype gigantisch. Das Spiel sollte in die Fußstapfen des legendären Weltraumspiels „Elite“ treten – und mit der im Vorfeld gezeigten Technik sah es auch ganz so aus, als könne man dieses Versprechen erfüllen. Denn die von Hello Games prozedural gestalteten Planeten samt ihrer Flora und Fauna waren (und sind es immer noch) atemberaubend. Letzten Endes fehlte es leider an Inhalten und technische Bugs machten den Schöpfern zu schaffen.

So kam „No Man’s Sky“ bei einigen Kritikern ordentlich unter die Räder und geriet etwas in Vergessenheit. Doch das Team von Hello Games gab sich nicht geschlagen: Nach zwei Jahren harter Arbeit erscheint das Spiel nun nicht nur für den PC und die Xbox One, sondern bekommt zusätzlich noch ein dickes Update spendiert, das die Unterhaltungsschraube in die Höhe schnellen lässt.

Facelifting? Eher eine Grundsanierung

Wer die „Urfassung“ nie gespielt hat, braucht nicht traurig zu sein, sondern sollte sich freuen: Dieses neue „No Man’s Sky“ unterscheidet sich von seinem Debüt derart, dass man fast von einem anderen Spiel sprechen könnte – oder von einem gigantischen Add-On, das Leben in die Bude bringt. Gestartet wird bei jedem Anlauf auf einem zufällig ausgewählten Planeten: Dort führt euch eine Art Tutorial in die wichtigsten Grundlagen des Spiels ein.

Zu Beginn könnt ihr nämlich lediglich Rohstoffe abbauen, durch die Gegend stapfen und mit eurem Jetpack Mini-Distanzen überwinden. Erst nach und nach öffnet sich euch dieser faszinierende Kosmos – doch das dauert eine Weile. Wer es eilig hat und auf Nonstop-Action aus ist, sollte sich lieber ein anderes Spielchen suchen.

„No Man’s Sky“ lässt es langsam angehen und lebt von der Befriedigung der menschlichen Neugier: Es gibt unendlich viele Sachen zu entdecken und selbst nach Stunden im Game freue ich mich noch über das nächste seltsame Wesen, das mir vor die Linse rennt. Wäre das jedoch alles, was es zu tun gibt, würde der Spaß bei mir hier nicht lange anhalten. So war es leider bei der damaligen PS4-Version: Es sah wunderschön aus, weckte meine Neugier, wurde dann aber recht schnell öde, weil es nichts zu tun gab. Das hat sich jetzt deutlich geändert.

Folgt den Sternen

Zunächst einmal können Weltenerforscher nun einer, zugegeben, etwas simplen Kampagne folgen. Dadurch werdet ihr von Planet zu Planet geleitet, entdeckt neue Fähigkeiten und fangt langsam an zu verstehen, wie komplex das Spiel eigentlich ist. Als Ankerpunkt würde ich euch daher empfehlen, dass ihr euch gerade beim allerersten Ausflug in diese fremden Welten, für die ersten Stunden am Kampagnen-Faden festhaltet. So lernt ihr die Spielmechanik von „No Man’s Sky“ am besten kennen.

Je länger ihr im Spiel seid, desto größer wird euch die Welt vorkommen: Die ersten Gehversuche starten meist auf einem Planeten, den ihr für sehr geräumig halten werdet. Nachdem ihr aber ein paar Schiffsteile für euer Raumschiff hergeschafft hat, öffnet sich die Welt noch einmal enorm: Ihr dürft mit eurem fliegenden Shuttle den Planeten nach Herzenslust erkunden und sogar ins Weltall starten – dort warten mehrere Milliarden (!) weitere Himmelskörper, die ihr besuchen könnt.

In einem Leben werdet ihr garantiert nicht alles zu sehen bekommen – müsst ihr aber auch nicht. Folgt einfach dem Signal, das ihr auf dem ersten Planeten erhalten habt. Anschließend macht ihr einfach zwischendurch, was ihr wollt.

Sammeln, sammeln, Bäsle bauen

Inzwischen hat „No Man’s Sky“ einen schönen Basisbau integriert. Auf diese Weise könnt ihr euch auf einem schönen Planeten ansiedeln und die Basis als Rückzugsort nutzen, falls sich mal wieder ein Blizzard oder ein Feuersturm über euch zusammenbraut. Außerdem könnt ihr in Containern gesammelte Materialien verstauen oder nützliche Gerätschaften samt Fahrzeugen bauen.

Langweilig wird euch jedenfalls nicht werden. Damit ihr nicht ganz alleine durch die Weiten des Alls reisen müsst – eigentlich seid ihr nie alleine, aber jemanden anders zufällig zu treffen ist schon ziemlicher Zufall – gibt es auch die Möglichkeit gemeinsam ins Abenteuer zu starten. Freunden können euch nun kinderleicht in einer Liste auswählen und besuchen kommen, wenn ihr diese Option eingestellt habt. Gemeinsam auf Entdeckungstour zu gehen hat schon was für sich.

Nur für die ganz Harten

Wenn ihr gerne ins Schwitzen geraten wollt, dann startet euer Abenteuer doch einfach auf dem Überlebens-Modus. Bei diesem ist der virtuelle Tod permanent – daher bitte nicht beim allerersten Anlauf versuchen, weil ihr sonst zu gefrustet seid. Ich weiß wovon ich spreche …

Kommen wir nochmals zur optischen Darbietung: Persönlich liebe ich den Grafikstil von „No Man’s Sky“. Die bunten, satten Farben wecken in mir eine Feel-Good-Haltung, mit der ich gerne durchs All ziehe. Auf den Konsolen merke ich lediglich bei der Weitsicht die Grenzen meiner Konsole: Laufe ich in eine Richtung, dann tauchen am Horizont urplötzlich Gebilde auf, die vorher nicht da waren.

Außerdem kommt es durch die prozedural generierten Welten hier und da zu Clipping-Fehlern, wenn sich beispielsweise drei Bäume ein und denselben Platz teilen. Aber im Großen und Ganzen sieht „No Man’s Sky“ fantastisch aus.

Fazit

Seit dem Erscheinen von „No Man’s Sky“ freue ich mich tagtäglich auf einen kurzen oder mal längeren Ausflug in die Weiten des Alls. Hello Games und Publisher 505Games haben ganze Arbeit geleistet und „No Man’s Sky“ ist endlich dort angekommen, wo es vor zwei Jahren schon hinwollte. Das Entdecken motiviert durch die zufällig kreierten und faszinierenden Welten ungemein.

Hinzu kommt, dass es nun auch was zu tun gibt: Sei es eine Kampagne, das Bauen einer Basis, der Besuch von Freunden oder einfach nur das Herumstreunern auf fremden Planeten. Sci-Fi-Fans sollten sich „No Man’s Sky“ jedenfalls nicht entgehen lassen und können das Spiel nun auch endlich auf der Xbox One und dem PC genießen. Klasse Sache!

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: nomanssky.com