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Pac-Man World Re-Pac

Erste Gehversuche in einer dreidimensionalen Welt – als Neuauflage für aktuelle Konsolen.

Ach, was waren das noch für unschuldige Zeiten: Ende der 1990er-Jahre wollten plötzlich alle Spielfiguren hinaus in die freie, dreidimensionale Welt. Mario hatte es vorgemacht, wie man diesen Sprung gelungen meistert. 1999 war der große Moment für Pac-Man gekommen, um seinem zweidimensionalen Käfig zu entfliehen. Damals gab der gelbe Nimmersatt in Pac-Man World sein Debut auf der Playstation 1, später folgte dann sogar noch der Game Boy Advanced. Über 20 Jahre später besinnt sich Bandai Namco dieser Zeit und spendiert Pac-Man eine Frischzellenkur. Und die schauen wir uns nun genauer an.

Heut ist so ein schöner Tag …

Pac-Man World Re-Pac greift sich das Original-Spiel und bessert es an vielen Stellen auf. Es soll moderner und schicker wirken. Wie das im Einzelnen aussieht, verrate ich später. Konzentrieren wir uns zunächst auf die Story. Denn eigentlich sollte es ein schöner Tag für Pac-Man und seine Familie werden. Eine riesige Geburtstagsparty steht an, auf der sich Pacs gesamte Familie tummelt.

Doch Pac-Mans Konkurrent Toc-Man, ein überdimensionierter Roboter Pac-Man mit Reizzähnen aus Eisen, hat andere Pläne: Er will Pac-Man entführen. Doch es kommt anders als erwartet. Anstatt Pac-Man zu entführen, schnappen die dafür ausgesandten Geister einfach die komplette Familie von Pac. Als die gelbe Frohnatur dann nach Hause kommt, entdeckt nur noch Chaos. Ganz klar: Er muss seine Familie retten und Toc-Man besiegen.

Die Prämisse, mit der Pac-Man hier loszieht, finden wir in fast jedem anderen Spiel, das aus dieser Zeit stammt. Was auch völlig okay ist. Es schwingen hier schöne, nostalgische Vibes mit. Also landet Pac sehr bald auf der feindlichen Insel, auf der seine Familie gefangen genommen wurde. Los geht das Abenteuer. Der Strand dient als Übersicht über das erste Gebiet. Von da aus können wir die Level nach und nach freischalten bis wir ins nächste Gebiet können. Am Ende wartet die düstere Ritterburg, in der unser neuer Erzfeind hockt.

Ganz wie früher

Die Level selbst sind streng linear, dafür aber sehr experimentierfreudig – man merkt dem Design das Alter schon etwas an. Das heißt aber nicht, dass es nicht Spaß macht. Die ersten Schritte mit Pac-Man werden von Tutorial Tipps begleitet. Schnell wissen wir, wie der gelbe Held springt, schwebt, Arschbomben macht oder sprintet. In klassischer Pac-Man Manier darf er hin und wieder auch Kugeln verschlucken, die ihn zu einem mächtigen Kämpfer machen, der alles verschlingt.

Zum ersten Mal fügt Bandai Namco der Reihe aber noch weitere Power Up Kugeln zu. So verwandelt sich Pac in einen Eisen-Pac, wenn er eine silberne Kugel futtert. Mit dieser können wir am Boden von Flüssen oder Gewässern laufen und so auch dort versteckte Truhen bergen. Apropos Truhen: In jedem Level sind eine Menge davon versteckt.

Diese beinhalten Lebenspunkte, Obst oder Buchstaben. Letztere ergeben am Ende des Levels das Wort Pac-Man, wenn ihr alle gefunden habt. Das Obst wiederrum braucht ihr, um gewisse Türen in den Levels zu öffnen. Meist verbergen sich dahinter Schalter oder sogar Bonus-Level. Und die Lebenspunkte, nun ja, sind eben Lebenspunkte, falls ihr mal mit einem Gegner einen unerfreulichen Kontakt hattet.

Frischzellenkur auf digitale Art

Grafisch wurde Pac-Man hübsch herausgeputzt. Besonders in den Video-Sequenzen wird einem bewusst, dass man es hier mit einem Klassiker zu tun hat. Doch für ein dreidimensionales Jump&Eat geht das absolut in Ordnung und schmälert nicht den Spaß, den man auf der Reise auf diese Geisterinsel haben kann.

Ein kleines Highlight sind die Boss-Fights, die ihr austragen müsst, um einzelne Familienmitglieder zu retten. Dabei müsst ihr immer wieder euer Können einsetzen und Timing ist gefragt. Sobald ihr aber die Schwachstelle eurer Feinde gefunden habt, sind die Kämpfe relativ gut zu meistern. Was Crash Bandicoot damals vormachte, ist auch bei Pac-Man World Re-Pac mit an Bord: Lauf-Passagen, bei denen ihr in den Bildschirm hinein oder zum Bildschirm hin laufen müsst. Diese Abschnitte sollten damals den 3D-Charakter unterstreichen. Heutzutage sind sie ein netter Anachronismus.

Fazit

Der Kampf zwischen Pac-Man und Toc-Man kann sich heutzutage immer noch gut sehen bzw. spielen lassen. Als nettes Jump&Run für Zwischendurch eignet sich Pac-Man World Re-Pac sehr gut. In der aufgehübschten Form erlebt ihr einen frühen 3D-Plattformer, der noch sehr experimentell mit der dritten Dimension umgeht. Dank der modernen Steuerung und dem immer noch angenehmen Gameplay lässt sich das Spielchen von Bandai Namco auch heute noch prima genießen. Wer also schon immer mal wissen wollte, was Pac-Man auf seinem ersten 3D-Ausflug gemacht hat, sollte hier reinschauen.

Erhältlich für: Xbox, PS, PC, Switch
Website: bandainamcoent.eu/pac-man/pac-man-world-re-pac