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Pathfinder Kingmaker Definitive Edition

Epischer Fantasy-Ausflug: Für diesen Unterhaltungsbrocken sollten Rollenspielfans ordentlich Zeit einplanen.

Endlich darf ich auch als Konsolero an Steuer dieses beachtlichen Rollenspiels: Die Definitive Edition von „Pathfinder“ hat bereits auf dem PC einen Haufen positiver Kritik eingeheimst – und das völlig zurecht. Die Geschichte um den Werdegang eines Helden, der zum Baron aufsteigt, hat seinen Charme.

Probleme im Fantasy-Reich

Die Story ist nun nicht gerade neu: Ein König, in diesem Fall Herr Aldori, möchte in seinem Land Frieden stiften und schickt dafür tapfere Krieger in den Kampf. Einen dieser Krieger dürft ihr übernehmen bzw. erstellen. Euch stehen dafür etliche Klassen und Fähigkeiten zur Verfügung, aus denen ihr wählen dürft. Insgesamt zu viele, um sie bei einem Spieldurchlauf alle zu sehen. Daher: Lasst euer Bauchgefühl entscheiden und probiert später auch gerne andere Klassen aus.

Während eurer epischen Reise durch die Fantasy-Welt trefft ihr immer wieder auf gleichgesinnte Recken, die ihr in euer Team einladen dürft. Bis zu sechs Charaktere können immer gemeinsam losreisen und Abenteuer bestehen. Im Hauptlager stellt ihr euren Lieblingstrupp zusammen. Jeder Spielstil wird hier bedient – klasse Sache. Wer also auf Spiele wie „Dragon Age“ oder „Baldur’s Gate“ steht, sollte hier gut aufgehoben sein.

Gelingt der Sprung?

Aber kommen wir zur Portierung auf die Konsolen. Für mich ist das Wichtigste immer die Umsetzung der Steuerung. In diesem Fall machen die Entwickler von Owlcat Games leider nur einen mittelmäßigen Job. Wenn ich mich durch die atemberaub schöne Spielwelt bewege, klappt alles tadellos. Nur in den Gefechten hab ich so meine Probleme, wenn ich schnell auf Fähigkeiten oder Zauber zurückgreifen möchte. Aus meiner Sicht wirkt das etwas zu fummelig. Aber das ist wahrlich Meckern auf hohem Niveau. Denn der Rest dieses Rollenspielfestmahls kann sich sehen lassen.

Die Definitive Edition enthält nämlich jede Menge Zusatzpakete: Ihr bekommt drei dicke Add-Ons vollgepackt mit stundenlanger Unterhaltung, zusätzliche Bluteffekte, ein ausgebauter Soundtrack und dutzende neuer Zaubersprüche. Wenn euch das gefallen sollte – und bei Fans des Genres bin ich mir da ziemlich sicher – dann rechnet mal mit einer Unterhaltung im dreistelligen Stundenbereich. Wie gesagt: In diesem Paket steckt eine Menge Material drin.

Ruhig oder hektisch?

Als kleines Leckerchen bietet euch die Konsolenversion nun auch die Wahl zwischen dem normalen Echtzeitmodus oder einer rundenbasierten Variante. Letztere lässt das Spiel in einem leicht anderen Licht erstrahlen – spielt sich am Ende des Tages aber sehr ähnlich zum regulären Modus. Und keine Sorge: Sollte euch einer dieser Modi nicht zusagen, könnt ihr während des Spiels einfach zum anderen Modus wechseln.

„Pathfinder Kingmaker“ richtet sich übrigens aber nicht nur an Hardcore-Gamer, sondern begrüßt auch Neulinge mit offenen Armen. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich individuell einstellen und sorgt daher für echte Herausforderungen oder eben sehr wenig Frust – ihr habt die Wahl. Wenn ihr nur die Story genießen wollt, dann schaltet eben alle Hilfen an, die es gibt, das ist völlig okay.

Apropos Story: Die Geschichte wird in langen Dialogen erzählt. Mir persönlich gingen diese Gespräche oftmals viel zu lange und waren teils echt träge. Ein, zwei schicke Zwischensequenzen wären hier nicht schlecht gewesen, wobei es ja eine Frage des Budgets ist. Das aber nur als kleine Randnotiz.

Fazit

Die Definitive Edition von „Pathfinder Kingmaker“ macht ihrem Namen alle Ehre: Mit diesem Titel schlagen Rollenspielerherzen höher. Die Fülle an Bonusinhalten allein rechtfertigt einen Kauf. Doch auch die Grundfassung hat es verdient, gespielt zu werden. Für Freunde von Strategie- und Rollenspielen bleibt fast keine andere Wahl als hier zuzuschlagen. Das Abenteuer wartet – und bald kommen ja die kalten Tage.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: deepsilver.com/de/games/pathfinder-kingmaker-definitive-edition