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Pillars Of Eternity II: Deadfire Ultimate Edition

Konsoleros können schon mal den Urlaub einreichen: Mit diesem epischen Rollenspiel vergehen die kommenden Wochen wie im Flug.

Nach einem sehr erfolgreichen PC-Auftritt kommt „Pillars of Eternity II: Deadfire“ als „Ultimate Edition“ nun endlich auf die Konsolen. Das Werk von Obsidian Entertainment ist ein episches Rollenspiel-Abenteuer, auf das Genre-Fans schon lange gewartet haben. Es verbindet die klassische Vergangenheit mit der Moderne – und das auf mehreren Ebenen. Ein Genuss für Abenteurer, Taktiker und Strategen.

Wut, Zerstörung, Tod

Zunächst einmal braucht ihr euch über die Geschichte nicht sonderlich viel Gedanken zu machen, falls ihr den ersten Teil verpasst habt: Auch Neulinge kommen hier schnell rein. Denn so super innovativ ist das Ganze eigentlich nicht – dafür aber stimmungsvoll inszeniert.

Die Kurzfassung davon: Nachdem ihr euch ruhmreich in Helden-Rente begeben habt und nun auf eurer Burg friedvoll herrscht, braut sich etwas Böses zusammen. Genauer gesagt, erwacht ein ziemlich mies gelaunter Gott unter euerer Burg auf, zerlegt diese fachgerecht und macht sich dann auf den Weg durchs Meer.

Euch hat es bei der Aktion übrigens auch ins Jenseits befördert. In einer Art Zwischenstufe Richtung ewige Jagdgründe, bekommt ihr allerdings ein verlockendes Angebot gemacht – das folgenschwere Intrigen und Auswirkungen haben wird: Ihr könnt erneut zum Leben erweckt werden, wenn ihr den bösen Gott besiegt. Was bleibt euch da für eine Wahl übrig?!

Mit dem Schiff geht es also zur Region Deadfire, einer Inselkette mit einer recht interessanten Flora und Fauna. Das Setting von „Pillars of Eternity II: Deadfire Ultimate Edition“ ist fast schon karibisch und hebt sich damit deutlich von anderen Genre-Vertretern ab. Mir persönlich gefällt dieses helle, fast idyllische Fleckchen Erde, auf dem sich alles abspielt.

Das Beste aus zwei Welten

In Sachen Optik geht Obsidian Entertainment klassische Wege: In einer isometrischen Ansicht laufen die Helden – insgesamt bis zu vier an der Zahl – über wunderschöne 2D-Landschaften. Diese sind bis ins kleinste Detail herrlich dargestellt und überzeugen mit liebevollen Details. Sämtliche Figuren sind jedoch schön gerenderte 3D-Obkjekte.

Dadurch kommt dieser individuelle Look zustande, der sowohl klassisch als auch modern wirkt. Doch das ist erst der Anfang dieses spielerischen Spagats. Was mich direkt zu Beginn erstaunt hat, war folgende Option: „Willst du das Spiel in Echtzeit oder als rundenbasiertes Abenteuer erleben?“ Die Entscheidung fiel mir wirklich nicht leicht, weil ich meine rundenbasierte Taktik-Titel echt liebe.

Aber ich versuche mich an dem Echtzeit-Gemetzel und muss feststellen, dass auch dieses seinen Charme hat. Wer schon einmal „Dragon Age“ gespielt hat, weiß wie sich das anfühlt: Dank einer Pausen-Funktion könnt ihr das Geschehen jederzeit stoppen und Befehle in aller Ruhe verteilen. Versucht einfach mal, welcher Modus euch besser liegt. Beide sind den Machern jedenfalls super gelungen.

Musik für die Ohren

Als nächstes werden euch sicher gleich die wunderbar vertonten – und teilweise sehr langen – Dialoge ins Auge, pardon, Ohr fallen. So kann man wirklich stundenlang zuhören und tief in die Geschichte eintauchen. Denn die Charaktere sind allesamt sehr interessant geschrieben und verbergen etliche kleine Details, die ihr erst im Laufe der Story erfahren werdet.

Zudem könnt ihr mit euren Teammitgliedern immer wieder sprechen und so eure Beziehung vertiefen. Dadurch wachsen Freundschaften oder heftige Auseinandersetzungen. Ja, es kann sogar passieren, dass manche Begleiter nicht mit dem einverstanden sind, was ihr tut. In diesem Fall kann es dann zum Verlassen der Truppe führen – sehr spannend.

Eure Einstellung zu Situationen oder Personen entscheidet übrigens auch den Spielverlauf. Ihr bekommt sehr viele Freiheiten in eure Hände gelegt, was die Kampagne angeht: Wollt ihr lieber als Fantasy-Rambo in die Geschichte eingehen, werdet ihr viele Kämpfe vor euch haben.

Als Heimlichtuer schleicht ihr euch um Feinde herum oder bestiehlt sie. Ein Diplomat löst viele Konflikte mit seinen Worten. „Pillars of Eternity II: Deadfire Ultimate Edition“ überlässt euch vollkommen das Ruder in Sachen Problemlösung. Das steigert den Wiederspielwert natürlich enorm.

Ein Held nach euren Vorstellungen

Insgesamt dürft ihr euren Helden 20 Stufen hochleveln und so immer mehr verfeinern – je nach spielerischer Vorliebe. Denn jeder Stufenanstieg beschert euch neue Fähigkeiten und Attribute. Gleiches gilt für eure Begleiter, die ihr entweder in die Hände der KI gebt oder selbst verwaltet. Wie gesagt: Die Möglichkeiten sind ausufernd.

Der vielleicht letzte Punkt auf der Agenda wäre die Bedienung: Mit Maus und Tastatur war und ist „Pillars of Eternity II: Deadfire Ultimate Edition“ natürlich optimal zu steuern. Doch die Entwickler haben die Kontrolle wirklich sehr gut auf einen Controller übertragen.

Nie hatte ich in irgendeiner Art das Gefühl, dass ich überfordert oder genervt von der Steuerung sei. Also an dieser Stelle könnt ihr einen Haken dransetzen. Das passt.

Fazit

Reden wir also nicht lange um den heißen Brei: „Pillars of Eternity II: Deadfire Ultimate Edition“ ist ein episches Rollenspielwerk, das Fans des Genres begeistern wird. Es ist vielseitig, tiefgründig und sehr abwechslungsreich.

Allerdings müsst ihr schon etwas Zeit mitbringen, wenn ihr die Story samt einiger Nebenaufträge durchspielen wollt. 100 Stunden könnt ihr hier locker reinbuttern – eher noch mehr, wenn man den hohen Wiederspielwert betrachtet. Kurz gesagt: Mit diesem Titel bekommt ihr was für Geld, das euch lange Zeit sehr gut unterhalten wird.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: eternity.obsidian.net