Unterhaltung Games

Plants vs. Zombies: Battle For Neighborville

Heiliger Unkrautvernichter – welcher Rasenmäher hat mich denn hier getroffen?! Hirnloser Ballerspaß mit Hitpotenzial.

Stellt euch folgende Situation vor: Ein Erwachsener aus den 1980er-Jahren wird auf eine Zeitreise 30 Jahre in die Zukunft geschickt – zu den Anfängen von iPhone und Co. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass man zu Beginn recht verwirrt wäre, diese schnelllebige Welt nicht mehr so recht begreifen würde und sich leicht überfordert fühlt.

So in etwa habe ich mich in der ersten Stunde von „Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ gefühlt. Aber vielleicht bin ich mit Ende 30 nicht mehr ganz die Zielgruppe des Spielchens von PopCap und EA – das hält mich jedoch nicht davon ab, hier Spaß zu haben.

Hier ist jemand groß geworden

Als vor einer gefühlten Ewigkeit das charmante Tower-Defense-Spielchen „Pflanzen vs. Zombies“ erschien, habe ich den Titel auf dem Laptop gesuchtet – während meine Aufgaben für die Uni etwas leiden mussten. Der niedliche Grafikstil, der brillante Humor und die absurde Idee Pflanzen in den Krieg gegen Zombies zuschicken, hatte mich recht schnell überzeugt.

Als dann im Jahr 2014 „Plants vs. Zombies: Garden Warfare“ erschien, war ich schlichtweg baff. Die Umwandlung vom Tower-Defense-Spiel zum Online-Shooter ist den Machern durchaus gelungen. Zwei Jahre darauf kam die Fortsetzung, die ich aufgrund väterlicher Pflichten ausfallen ließ – soviel zum Vorgeplänkel.

Nun steht also mit „Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ einer neuer Titel der Reihe in den Startlöchern. Und wie der Name schon verrät, gehen die Pflanzen und Zombies neue Wege. Da ich allerdings das Zwischenstück, also „Garden Warfare 2“ verpasst hatte, fühlte ich mich in der ersten Stunde wie unser Zeitreisender aus dem anfangs erwähnten Beispiel.

Reingeworfen in einen wimmelnden Pflanzentopf voller Möglichkeiten habe ich direkt die Orientierung verloren und fühlte mich überfordert von den Möglichkeiten, die mir EA hier serviert.

Auf Nebel folgt helles Tageslicht

Denn anstelle eines simplen Hauptmenüs, in dem ich die verschiedenen Spielvarianten auswählen darf, startet ihr mit eurer Figur einfach in der Hauptbasis des jeweiligen Teams (als Pflanze oder als Zombie) und müsst die verschiedenen Menüpunkte erst einmal identifizieren.

Als ich die Sonnenblume zufällig gefunden hatte, die hier das Oberkommando hat, wurde die Sache schlagartig klarer: Sie schickte mich auf die Suche nach acht kleinen Stoff-Sonnenblumen, die schön auffällig markiert in der gesamten Basis verteilt waren. Jede dieser Figuren war ein Abschnitt des kleinen Tutorials – danach ergab alles plötzlich einen Sinn.

Und mir wurde schlagartig klar, dass sich im Grunde gar nicht so viel geändert hatte: Hier schlug immer noch das Herz meines heißgeliebten Vor-Vorgängers. Aus dem ehemals Muliplayer-only-Spiel ist nun ein Hybrid aus Multi- und Singleplayer geworden.

In der namensgebenden „Neighborville“ laufe ich als Einzelkämpfer durch die Gegend, lerne die insgesamt 20 (!) verschiedenen Charaktere genauer kennen und erledige kleine Nebenaufgaben. Allein dafür lohnt sich „Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ meines Erachtens bereits.

Es macht Laune, seine Figur aufzuleveln, neue Fähigkeiten freizuschalten bzw. seinen Spielstil durch etliche Perks anzupassen. Zudem sorgt die knallbunte Welt mit dem charmanten Humor ständig für großartige Unterhaltung.

Hätte der Tag doch nur 50 Stunden

Den Hauptfokus wirft „Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ jedoch erneut auf den Mehrspielermodus: Wer hier einmal eingetaucht ist, wird sich kaum noch daraus befreien können – so spannend und unterhaltsam ist das hier.

Mich überkam die alte Sucht in Windeseile erneut und aus einem kurzen Antesten des 80er-Jahre-Rambo-Zombies wurden zehn Partien bis nach Mitternacht. Die Zeit vergeht hier wie im Fluge, was mir deutlich gemacht hat, wie sehr ich doch auf solche Multiplayer-Erlebnisse stehe, wenn sie lustig präsentiert sind. Ein „Battlefield“ oder „Counter Strike“ habe ich nie so lange spielen können, weil es a) zu ernst und b) zu gnadenlos in seiner Spielmechanik war.

„Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ ist mehr ein Mulitplayer-Shooter für alle, die eigentlich nicht auf Multiplayer-Shooter stehen – klingt komisch, ist aber so. Und wenn ihr mal Besuch habt: Auf der Xbox One oder der PS4 dürft ihr mit Freunden im Splitscreen-Modus um die Wette ballern.

Fazit

Sicherlich werden nicht sonderlich viele Spieler diesen Titel auf dem Schirm haben – zumal er ohne großes Vor-Tamtam auf den Markt geworfen wurde. Doch „Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ ist wirklich ein Stück richtig unterhaltsamer Software geworden, das eins genau richtig macht: Es will euch einfach nur zum Spielen animieren.

Und genau das schafft es auch, indem es euch mit motivierenden Spielmechaniken, einer süßen Knuddel-Optik und charmantem Humor bei Laune hält. Für mich gehört „Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville“ damit bereits zu meinen persönlichen Highlights des Jahres.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: ea.com/de-de/games/plants-vs-zombies/plants-vs-zombies-battle-for-neighborville