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Potata: fairy flower

Quirlige Märchenwelt trifft auf Rätseleinlagen – heraus kommt ein unterhaltsames Abenteuer.

Dass dieses putzige Jump&Think etwas Besonderes ist, zeigt schon der Name: „Potata: fairy flower“ verzichtet auf eine Großschreibung nach dem Doppelpunkt. Solche Sachen springen mir immer sofort ins Auge. Aber tatsächlich: „Potata: fairy flower“ ist keineswegs ein schnell dahin programmiertes Jump&Run, das einfach nur auf den schnellen Rubel aus ist. Nein, dieses Spielchen verspricht echte Unterhaltung und fordert euch sogar an manchen Stellen recht fair.

Armes Füchschen

Zunächst beginnt alles ganz harmlos: Potata, eine kleine rothaarige Hexe, erwacht in ihrem Häuschen. Ihre Mutter bittet zu Tisch. Als Potata mit ihrem besten Freund, einem kleinen Fuchs, herunterkommen möchte, merkt sie, dass was nicht stimmt: Dem Fuchs geht es nicht gut. Eine Medizin muss her – das Abenteuer beginnt. Ein bisschen mehr steckt schon dahinter, aber im Grunde reicht mir das schon als Motivation, um durch dieses Märchensetting zu hüpfen.

Grafisch macht „Potata: fairy flower“ einen sehr liebevollen Eindruck: Die bunte Comic-Optik passt perfekt zum Setting und der Geschichte. Auch die Steuerung ist simpel und präzise gehalten – das ist bei manchen Indie-Spielchen nicht immer der Fall. Hier passt aber wirklich alles gut zusammen. Zu Beginn sind es seichte Hüpfpassagen, mit denen sich Potata beschäftigen muss.

Ein wenig später bekommt sie ein Schwert in die Hand und muss hin und wieder auch feindselige Genossen aus dem Bildschirm jagen. Alles kein Hexenwerk, aber dennoch unterhaltsam. Allein diese Mechanik hätte mich wahrscheinlich dazu veranlasst, dass ich „Potata: fairy flower“ zu Ende spiele – einfach alles ist hier niedlich geworden. Doch eine Komponente fehlt, die das Spiel aus der Masse hervorstechen lässt.

Graue Zellen, Marsch!

Immer wieder kommt Potata nämlich an Stellen, an denen sie Köpfchen beweisen muss: Zwei Arten von Rätseln beinhaltet das Spiel. Zum einen wäre da eine Art Tetris-Variante, bei der man die Steine so anordnen muss, dass sie eine bestimmte Form ausfüllen. Zum anderen – und daran habe ich meinen Narren gefressen – gibt es Spiel, bei dem ich in einem Raster Punkte zum Leuchten bringen muss. Klingt jetzt einfacher, als es ist.

Die Regeln dabei sind so: Klickt ihr auf ein Feld an, dann leuchten die angrenzenden Felder auf. Das Raster zeigt die Felder an, die ihr beleuchten solltet – die anderen aber nicht. Versucht es einfach mal. Ist wesentlich schwerer als man meinen mag. Als kleines Highlight streut „Potata: fairy flower“ auch ein paar actionlastige Passagen ein, die schnelle Finger und gute Reaktionen voraussetzen.

Hinzu kommen die drei Boss-Kämpfe, die euch ebenfalls etwas Geschick abfordern. Aber keine Sorge: Es geht dabei immer fair zur Sache. Apropos fair: Die Speicherpunkte sind ebenfalls ziemlich gut gesetzt, so dass ein virtuelles Ableben kaum ins Gewicht fällt. Und solltet ihr keine Lust auf die Rätsel haben, dann könnt ihr euch alternativ auch davon freikaufen mit gesammelten Edelsteinen. Kurz gesagt: Hier kommt jeder auf seine Kosten.

Fazit

„Potata: fairy flower“ ist ein schickes kleines Indie-Spiel, bei dem sich die Welt der Jump&Runs perfekt mit der Welt der Rätsel vermischt. Als Geheimtipp sollten sich besondes junge Spieler diesen Titel unbedingt anschauen. Mit sechs Stunden Spielzeit hat „Potata: fairy flower“ zudem eine ordentliche Länge.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: sometimesyou.com