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River City Girls

Ein Duo mit vier Fäusten – diese beiden Mädels haben schlagkräftige Argumente.

Wenn die Entwickler von Wayforward ein Spielchen auf den Markt werfen, dann bin ich meist happy. Warum? Weil sich die Spiele fast alle super zocken lassen und zudem noch hübsch aussehen. So auch im Fall von „River City Girls“.

Allerdings muss ich mich hier auch etwas outen: Ich habe keine Ahnung, ob das Spiel auf irgendeinem Manga oder Anime aufbaut bzw. ist es mir auch gar nicht wichtig. Was zählt ist, dass „River City Girls“ prima aussieht, mit einer irren Story punktet und sich ebenso gut spielt.

Ein ganz normaler Schultag

Die Ausgangslage gibt die Richtung des abgedrehten Beat’m-Up-Trips vor: Zwei coole Jungs wurden entführt. Bei ihren beiden Freundinnen lässt diese Nachricht die Gemüter aufkochen. Mussten die beiden eben noch beim Nachsitzen die Zeit verbringen, prügeln sie sich im nächsten Moment munter durch die Schule, raus zu den verantwortlichen der Entführung.

So einfach wie die Story ist auch das allgemeine Gameplay gehalten – was nichts über den Schwierigkeitsgrad aussagt. Denn dieser kann stellenweise ganz schön anziehen. In der Rolle eines der Girls schlagt ihr euch genre-typisch zunächst durch die Flure der Schule. Tastenbefehle erlauben euch normale oder harte Schläge, wie auch Sprünge, Blöcke oder Sonderaktionen durchzuführen.

Später kommen immer weitere Befehle hinzu, wenn ihr euren Level steigert. Nämlich für jeden ausgeschalteten Gegner rieselt es Erfahrungspunkte. Pro Stufe, die ihr aufsteigt, spendiert euch das Spiel meist einen neuen Move, der Schwung in die ehe schon raschen Kämpfe bringt. Nett, simpel, motivierend.

Komm ins Team!

Eine interessante Spielmechanik stellt das Rekrutieren von besiegten Feinden dar. Manchmal flehen eure Widersacher um Gnade: Es liegt dann an euch, ob ihr ihnen den finalen Schlag verpasst oder ob ihr sie in euer Team aufnehmt. Ihr könnt allerdings immer nur einen Begleiter haben. Jedenfalls hat jeder dieser Partner seine ganz persönlichen Fähigkeiten und darf nur punktuell in den Kampf geordert werden.

Auf Knopfdruck springt euer Kamerad aufs Feld und führt dort seine Spezialattacke durch. Wird er dabei von Feinden getroffen, verliert er eines seiner drei Leben und die Attacke landet im Leeren. Wen ihr an Bord nehmt, könnt ihr dabei teilweise selbst beeinflussen, da jeder Charakter für andere Attacken geeignet ist: Manche werfen beispielsweise Dreck, um Gegner zu blenden, andere machen einen Rundumtritt oder andere setzen den Gegner für einen kurzen Moment außer Gefecht. Eure Entscheidung.

Spätestens bei den Bosskämpfen müsst ihr jedoch koordiniert vorangehen: Schon der erste Bosskampf gegen die Schulaufsicht stellt sich als harter Brocken dar. Habt ihr aber die Bewegungsmuster eures Kontrahenten erforscht, dann sollte es euch ohne große Probleme gelingen, ihn oder sie in Grund und Boden zu schlagen. Und das fühlt sich verdammt gut an.

Doppelte Frauen-Power

Die größte Unterhaltung – wie sollte es anders sein – habt ihr bei „River City Girls“, wenn ihr gemeinsam im Verbund mit einem Freund spielt. Dies entschärft auch den teilweise recht anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad und macht schlichtweg Spaß. Kann allerdings auch mal im chaotischen Bildschirmwirrwarr ausarten.

Vom Leveldesign her kämpft man sich übrigens von Raum zu Raum, die alle fein säuberlich auf der Übersichtskarte festgehalten werden. Dabei wird euch sicherlich auffallen, dass ihr zu Beginn nicht in jeden Raum hineinkönnt. Erst später, wenn ihr über entsprechende Schlüssel verfügt, öffnen sich euch diese Wege. Es lohnt sich also, immer mal wieder in bereits besuchte Gebiete zurückzukehren und die dort versteckten Belohnungen abzugreifen.

Grafisch wandeln die „River City Girls“ auf einem niedlichen 16-Bit-Grafik-Niveau, das mit bunten Farben und geschmeidigen Animationen überzeugt. Der typisch japanische Humor darf dabei auch nicht fehlen: Wenn sich die Mädels beispielsweise aufs Übelste verprügeln, um anschließend beim Anblick eines heizen Typen zitternde Knie zu bekommen, ist das schon eine lustige Sache.

Fazit

Solltet ihr auf Beat’m Ups stehen, dann könnt ihr mit den „River City Girls“ eigentlich nichts falsch machen. Ob ihr nun alleine oder im Verbund mit einem Kumpel spielt – euren Spaß werdet ihr dabei definitiv haben. Lasst euch von der bunten Optik nur nicht aufs Glatteis führen: Denn so kinderleicht, wie die Grafik anmuten lässt, ist das Spielchen nämlich nicht. Ein schöner Titel, um euch einige Stunden unterhalten zu lassen.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: wayforward.com/wayforward-unleashes-river-city-girls-details