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Rocket Arena

Spiel mit Knalleffekt: EA startet einen explosiven Angriff auf den Unterhaltungsthron.

Eins gleich zu Beginn: „Rocket Arena“ ist ein actiongeladenes und äußerst spaßiges Spielchen geworden. Dass es allerdings den Erfolg eines „Fortnite“ nachahmen könnte, halte ich für fragwürdig. Was euch hier erwartet und ob dieses Raketenspektakel was für euch ist, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Völlig weggeschossen

„Megablast!“, „Got Them!“, „Megablast!!!“, „Yiipieeeheee!“, „MEGA-BLAAAAAST!!!“ – nein, ich habe mich hier nicht verschrieben oder versehentlich die Zeilen aus einem Power-Rangers-Film zitiert. So in etwa verlief eine Runde in „Rocket Arena“ für mich als ich nach ein paar Onlinerunden einfach mal gegen die KI spielen wollte.

Was war passiert? Lasst es mich erklären, weil mich diese Situation etwas erleuchtete. Doch vorher gehe ich noch auf die grundsätzliche Mechanik von „Rocket Arena“ ein, damit ihr überhaupt eine Idee bekommt, wovon ich spreche. Zunächst einmal solltet ihr wissen, dass „Rocket Arena“ eindeutig auf den schnellen, adrenalin-behafteten Spaß aus ist.

Egal, welchen Modus ihr auch spielt – über die Marke von sieben bis acht Minuten kommt ihr nicht drüber. Und das macht das Spiel für mich schon mal sehr attraktiv. Denn meist habe ich sowieso nicht lange Zeit, um ewig vor dem TV-Bildschirm zu sitzen. Übrigens gilt gleiches auch für die Steuerung: Innerhalb von ein paar Minuten habt ihr alles gelernt, was ihr wissen müsst, um bereit für die Arena zu sein. Hier gilt jedoch: „Easy to learn, hard to master“. Doch für einen schnellen Einstieg in diesen Third-Person-Arena-Shooter reicht es allemal.

Kein Vergleich

„Rocket Arena“ ist ein 3-vs-3-Online-Arena-Shooter und ein klein wenig EA’s Antwort auf „Fortnite“ – das behaupten zumindest einige Medien. Ich sehe das etwas kritischer, weil „Rocket Arena“ ein anderes Konzept verfolgt als „Fortnite“ und sich daher schlecht vergleichen lässt. Daher gehe ich an dieser Stelle auch nicht weiter darauf ein.

In der wunderbar comic-haften Welt von „Rocket Arena“ dreht sich alles um die namensgebenden Raketen. Zehn Helden – seit Kurzem sind es nun elf Recken – messen sich hier auf unterschiedlichen Maps. Grobes Ziel eines jeden Events: Die anderen aus dem Ring pusten mit gezielten Raketenschlägen. Okay: Etwas mehr steckt schon dahinter, aber dazu komme ich nun.

Kleine Spaß-Leckerbissen

Es warten vier bzw. fünf unterschiedliche Spielmodi auf euch: Da hätten wir den Knockout, Raketenball, Schatzsuche und die Mega-Rakete. In den Übungsmodi gibt es dann als fünfte Wahl noch die Raketenbot-Attacke, bei der ihr euch zu dritt gegen eine Horde wilder Roboter stellt – äußerst unterhaltsam und sinnvoll, um die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Helden zu erlernen. Denn im scharfen Online-Kampf solltet ihr eure Stärken und Schwächen genau kennen, wenn es hart auf hart kommt.

Die anderen Modi sind teilweise echte Klassiker: Bei Knockout dezimiert ihr das gegnerische Team bis zu einem festen Wert. Die Mega-Rakte ist das Pendant zu Domination-Modi in anderen Shootern. Bei der Schatzsuche und dem Raketenball wird es etwas turbulenter: Mal versucht ihr Münzen einzusammeln oder die Schatztruhe zu plündern, beim anderen Event solltet ihr zielen und ausweichen können, wenn ihr in Besitz des Balls seid. Sämtliche Modi bringen kurzweilige Unterhaltung und sorgen teilweise für einen hohen Blutdruck.

Kommen wir zurück zu meiner Anfangssituation mit den Zitaten. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Runden „Rocket Arena“ hinter mir und wollte mich der Raketenbot-Attacke widmen, um einen neuen Charakter zu testen. Als die Runde startete, war ich verwundert: Schnell habe ich begriffen, dass die beiden anderen Spieler den Ingame-Chat benutzten, um sich zu unterhalten. Das Unterhaltsame dabei: Es waren zwei 15-jährige Jungs aus den USA, die sich hier unterhielten.

Bei dem Feuerwerk an „coolen“ Ausdrücken und immer wieder neuen Kommentaren, sobald ein Roboter zerbombt wurde, bluteten mir schnell die Ohren. Doch die Situation zeigte mir auch: „Rocket Arena“ hat sein Ziel vorbildlich erreicht! Es bietet jede Menge jungendfreundliche Unterhaltung – und zeigte mir, dass ich vielleicht ein wenig aus der Altersgruppe falle, an die sich „Rocket Arena“ richtet.

Die Schattenseiten der Raketen

Wie gesagt: „Rocket Arena“ ist sehr unterhaltsam, für das, was es bietet. Ich sehe allerdings zwei Kritikpunkte, auf die ich aufmerksam machen muss. In der aktuellen Form bietet „Rocket Arena“ noch relativ wenig Umfang. Es ist durchaus gut für einige Runden. Allerdings weiß ich noch nicht genau, wie es mit der Dauermotivation aussieht.

Doch bereits das erste Saison-Event zeigt, dass EA seine Hausaufgaben gemacht hat und über die kommenden Events informiert. Exklusive Preise in Form von coolen Skins locken die Spieler dabei immer wieder vor den Bildschirm. Aber eine Sache könnte „Rocket Arena“ zum Verhängnis werden – nämlich der Preis. Das Spiel ist nämlich nicht, wie „Fortnite“ oder manch andere Genre-Vertreter kostenlos zu haben, sondern kosten rund 30,- Euro.

Das ist natürlich angesichts des gelieferten Umfangs völlig gerechtfertigt, könnte dem Spiel aber einen größeres Wachstum verwähren. Denn gerade die jüngere Zielgruppe greift in dem Fall wohl eher zu kostenlosen Alternativen, wenn mal wieder Ebbe im Geldbeutel herrscht. Zur Erinnerung: „Fortnite“ kostete auch mal Geld.

Fazit

Ich wollte in den letzten Abschnitten das Spiel gar nicht schlecht reden, sondern nur auf eventuelle Stolperfallen hinweisen. Denn im Grunde macht „Rocket Arena“ sehr viel richtig, damit ich mich bestens unterhalten fühle. Ich würde es jedoch weniger mit „Fortnite“ vergleichen, als viel mehr mit einer familienfreundlicheren Variante von „Overwatch“.

Ich bin bereits jetzt schon gespannt, wie sich das Spiel in den kommenden Monaten weiterentwickelt und freue mich auf weitere, bomb-astische Runden mit und gegen Freunde.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: ea.com/de-de/games/rocket-arena