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Star Wars: Squadrons

Sci-Fi-Raumfahrt fast wie früher – nur anders, aber ebenso gut.

Das muss ich EA wirklich hoch anrechnen: Mit der Ankündigung von „Star Wars: Squadrons“ haben sie nicht nur mich, sondern auch unzählige Fans wirklich überrascht. Viel besser noch: Bereits zweieinhalb Monate nach der Ankündigung stand das Spiel bereits in den Regalen – so lobe ich mir das. Denn persönlich nervt es mich, wenn ein Spiel seit mehreren Jahren angekündigt ist und man gefühlt eine Ewigkeit darauf wartet. Also schon an dieser Stelle ein dicker Pluspunkt.

Nostalgie trifft Moderne

Diesmal hat sich Motive Studios um das Spiel gekümmert und dabei den Blick in die Vergangenheit nicht ganz aus den Augen verloren. Den Blick in die Vergangenheit? Ja, denn jeder Weltraum-Flugsimulationsfan wünscht sich insgeheim wieder ein neues „Tie Fighter“, „X-Wing“ oder „Wing Commander“ zurück. Ende der 1990er-Jahre war ein goldenes Zeitalter für Flugjoysticks …

Ein kleiner Hauch dieser alten Spiele weht auch durch „Star Wars: Squadrons“ – aber zum Glück nur ein Hauch. Denn „Star Wars: Squadrons“ ist nicht das Hardcore-Simulationsvergnügen von damals, sondern pendelt sich hervorragend zwischen Simulation und Arcade ein. Die verschiedenen Einstellungshilfen sorgen dafür, dass sich hier jeder Flugbegeisterter von Anfang an wohlfühlt.

Wie im Kino

Fangen wir mit dem derzeitigen Herzstück an, der Story. Ihr werdet euch fragen, was mit dem Multiplayer ist: Nun, dieser existiert zwar und macht auch Laune, aber wirklich umfangreich oder lange motivierend ist er nicht – was sich in Zukunft aber sicher ändern wird. Aber keine Sorge: Mit der Kampagne seid ihr bereits bestens bedient.

Ich versuche auch nichts zu spoilern – denn die Geschichte ist wirklich spannend bis zum Ende und kinoreif inszeniert. Da will ich wirklich nichts vorwegnehmen oder die ein oder andere Wendung versauen – ich strenge mich an! Zunächst einmal die gute Nachricht: Es gibt sowohl die imperialen Streitkräfte als auch die neue Republik – und ihr werdet für beide Seiten fliegen dürfen.

Die Story macht das auf ziemlich interessante Weise: Abwechselnd bestreitet ihr Missionen auf beiden Seiten und sehr jeweils, was die Gegenseite gerade plagt oder austüftelt. Im Grunde seid ihr euch damit immer selbst auf der Spur – wirklich packend.

Alles fest im Griff

In den ersten beiden Missionen lernt ihr zunächst alles über die Steuerung. In eurem Cockpit müsst ihr euch natürlich wohlfühlen, wenn bald schwerere Herausforderungen warten. Und ja: Es gibt nur die Cockpit-Ansicht. Das hat Gründe der Fairness in den Multiplayer-Schlachten, sorgt für eine dichte Atmosphäre und ist zudem die ideale Ansicht, wenn ihr ein VR-Headset euer Eigen nennt.

Ganz kurz an dieser Stelle: Mit VR-Unterstützung ist „Star Wars: Squadrons“ ein wahrgewordener Sci-Fi-Traum – einfach Wahnsinn! Nachdem ihr aber die wichtigsten Steuerelemente erlernt habt, geht es ab zu den anderen Missionen. Je nach Flugfähigkeiten und Schwierigkeitsgrad habt ihr rund zehn äußerst packende Stunden vor euch. Dabei fliegt ihr auch alle verfügbaren Raumschiffklassen und lernt deren Stärken und Schwächen kennen.

Auch wenn ich „Star Wars: Squadrons“ nur mit dem Controller gespielt habe, ging mir die Steuerung ins Blut über. Energie auf die Schilde? Check! Schneller Umschwung auf mehr Feuerkraft? Check! Abtauchen, Seitwärtsdrehung und sich an den Dogfights ergötzen? Check! In „Star Wars: Squadrons“ steckt unglaublich viel Liebe zum Detail.

Verwöhnkur für die Augen

Grafisch spielt diese Sternensaga ebenfalls in der oberen Liga mit. Die Weltraumschlachten sind Augenzucker pur: Ob ihr es nun mit einer anrückenden Flotte zu tun habt, durch ein Asteroidenfeld rauscht oder es mit einem dicken Kampfschiff zu tun bekommt – die Effekte und Optik reißen einen vom Hocker. Großartig. Abschließend noch schnell ein paar Worte zum Multiplayer.

Die gute Nachricht: Ihr braucht euch keine Sorgen um Mikrotransaktionen zu machen. Die gibt es nicht. Mit gewonnenen Münzen kauft ihr lediglich optische Veränderungen oder rüstet die verschiedenen Schiffstypen auf. Auch hier Entwarnung: Keine der verschiedenen Klassen ist zu mächtig: Es kommt bei den 5-gegen-5-Partien auf die Mischung an. Findet selbst heraus, was euch am besten liegt.

Fazit

„Star Wars: Squadrons“ ist ein Kracher geworden, den ich im Juli noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Mit seiner hervorragenden Solo-Kampagne und den intensiven Fluggefechten im Weltall, bringt mir das Spiel ein verloren geglaubtes Stück aus meiner Jugend zurück. Gerne steige ich hinter das Cockpit eines Tie Fighters und kämpfe für Ehre und Ruhm. Wenn jetzt noch der Multiplayer-Part an Umfang zulegt, ist das hier ganz großes Kino für die kalten Wintertage.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: ea.com/de-de/games/starwars/squadrons