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Stellaris

Die Eroberung der Galaxie setzt ihren Siegeszug auf den Konsolen fort – ihr solltet aber ein wenig Zeit mitbringen.

Kommen wir direkt zur allerwichtigsten Frage, wenn euch der Name „Stellaris“ etwas sagt: Funktioniert das 4X-Weltraumstrategie-Spiel auf einer PS4 oder Xbox One, also mit Controller anstatt mit Maus und Tastatur? Ein dickes „Ja!“ an dieser Stelle! Nachdem das geklärt wäre, gehen wir auf die Details ein.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Zunächst einmal sollte euch bewusst sein, dass ihr für das Strategie-Spielchen von Paradox Interactive etwas Zeit mitbringen solltet. Seid ihr auf der Suche nach einem schnellen Vergnügen, dann werdet ihr hier nicht glücklich.

Alle anderen können sich bereit machen für ein taktisch tiefgehendes Vergnügen – zumal es das Einzige seiner Art für Konsolen ist. Grundsätzlich besteht das Ziel einer jeden Partie von „Stellaris“ darin, die Galaxie irgendwann zu beherrschen. Wie groß diese Galaxie ist oder wie ihr euer Ziel erreicht, ist euch überlassen. Die Größe bestimmt ihr zu Beginn jeder Partie.

Anfängern würde ich erst mal eine kleine Karte empfehlen – selbst diese besteht noch aus etlichen Sonnensystemen. Bei den großen Karten könnten Einsteiger zu schnell den Überblick verlieren. Was die Art und Weise angeht, wie ihr die Galaxie beherrschen wollt, entscheidet ihr selbst: Seid ihr lieber diplomatisch unterwegs oder lasst ihr die Laserkanonen sprechen? Trefft eure Wahl nach Lust und Laune.

Kein Meister fällt vom Sonnensystem

Allerdings rücken diese Entscheidungen zu Beginn von „Stellaris“ eher in den Hintergrund: Paradox Interactive gibt euch einen leichten Einstieg, indem ihr euch anfangs lediglich um euch und euer Volk kümmern müsst.

Habt ihr die grundsätzlichen Features und Mechaniken gelernt, geht es ganz langsam zur Eroberung des eigenen Sonnensystems. Erst danach erweitert sich der Blick über den Tellerrand. Mein persönliches Empfinden war stets, dass ich nie von der Komplexität überwältigt wurde, sondern immer das Gefühl hatte, dass ich das meiste verstanden habe.

Allerdings gilt auch hier: Learning by Doing. Habt ihr die grundsätzlichen Systeme verstanden, spielt einfach mal eine Runde und seht, was passiert. Der gesamte Spielverlauf verändert sich urplötzlich, wenn ihr das erste Mal mit einer fremden Spezies Kontakt habt. Dann sind eure diplomatischen Fähigkeiten gefragt.

Wollt ihr ein friedliches Zusammenleben oder lieber doch einen Krieg um lukrative Planeten? Oder wollt ihr die fremde Art sogar zu euren Sklaven machen? Alles ist möglich bei „Stellaris“ – verlangt jedoch ein überlegtes Vorgehen. Denn die meiste Zeit verbringt ihr mit der Planung.

Gerade beim Krieg entscheidet ihr im Vorhinein, wie eure Wirtschaft sich dafür richtet. Wenn es dann am Ende tatsächlich zum gewalttätigen Konflikt kommt, seid ihr nur stummer Zuschauer am Rande und schaut, ob euer Plan aufgeht.

Mit Vollgas durchs All

Solltet ihr diese ersten Konflikte überstanden haben, wartet noch mehr auf euch: Natürlich gibt es weitere Spezies in der Galaxie und noch unzählige Sonnensysteme, die darauf warten von euch entdeckt zu werden.

Doch mit zunehmendem Spielverlauf wachsen auch die Ansprüche an euch, allerdings ohne – und das sollte betont werden – euch zu überfordern. An dieser Stelle ein dickes Lob an Paradox Interactive, die einen prima Job gemacht haben. Im Endgame habt ihr es schließlich mit Allianzen zu tun und komplexen wirtschaftlichen Verstrickungen zwischen den ganzen Siedlern im All.

Und obwohl es manchmal so aussieht, als könne euch nichts und niemand gefährlich werden, hält Paradox Interactive immer mal wieder eine Überraschung für euch bereit. So kann es durchaus sein, dass sich euer Volk gegen euch auflehnt, weil eine Revolte ansteht. Genau wegen solcher Situationen liebe ich „Stellaris“.

Fazit

Mit „Stellaris“ liefert Paradox Interactive ein beeindruckendes 4X-Weltraumstrategie-Spiel ab, das sich vor niemandem zu verstecken braucht. Wer in ein packendes, taktisch tiefgreifendes Spiel eintauchen möchte, ohne dabei gleich zu Beginn von der Informationsflut erschlagen zu werden, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Stellt aber schon mal die Getränke kalt – die Eroberung kann ein Weilchen dauern.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: paradoxplaza.com/stellaris-all