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Stories: The Path Of Destinies

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied: Der Hauptakteur dieses Spiels muss das auf die harte Tour lernen.

Es gibt wahrlich nicht viele Spiele, die mich völlig überraschen – sei es, dass die Flut von Vorberichten mich überschüttet hat oder das Spiel einfach den Richtlinien eines gewissen Genres folgt. Bei „Stories: The Path of Destinies“ traf es mich aber aus dem Nichts – und schwupps waren ein paar Stunden ins Land gezogen, ohne dass ich es mitbekommen habe.

Der Glanz alter Tage

Zunächst einmal ist das Action-Rollenspiel von Spearhead Games kein neuer Titel: Auf der PS4 erschien „Stories: The Path of Destinies“ bereits vor drei Jahren. Xbox One Besitzer kommen jetzt erst in den Genuss dieser kleinen Spielperle.

Aber keine Sorge: Weder die Grafik noch das Konzept selbst haben sich über die Jahre abgenutzt. Im Fell eines Fuchses muss der Spieler die Welt beziehungsweise das eigene Fell retten. Eine Verschwörung ist im Gange, bei der man anfänglich nicht so recht durchblickt: Von Raben ist die Rede, von einem mysteriösen Artefakt und gar von einem seelenfressenden Stein.

Klingt alles schon mal interessant, aber anfänglich noch etwas wirr. Mein Abenteuer beginnt daher mit einem kurzen Tutorial und ohne weitere Gedanken an die Story.

Willkommen im Wohlfühl-Modus

Optisch sagt mir „Stories: The Path of Destinies“ schon mal zu: Ich stehe einfach auf diesen simplen Comic-Look. Hinzu kommt, dass die Steuerung ebenfalls butterweich über die Hand geht – nicht sonderlich kompliziert, aber mit genügend Raum für Experimente. Denn hauptsächlich seid ihr in der Rolle des schwertschwingenden Fuchses aus der Iso-Perspektive unterwegs und nehmt es hin und wieder mit den bösen Raben auf.

Zu Beginn besteht ihr die Kämpfe noch durch pures Button-Mashing. Später jedoch müsst ihr schon etwas taktischer vorgehen, um siegreich zu sein – auch wenn gerade zum Ende hin der Schwierigkeitsgrad etwas anzieht. Apropos Ende: Wann genau ihr das Ende erreicht habt, ist gar nicht so leicht zu sagen – und genau dieser Aspekt hat mich ziemlich überrascht.

Denn beim ersten Anspielen kämpfte ich mich mit meinem Schwert durch die kurzen Kapitel und war mehr als Überrascht, dass bereits nach fünf Kapiteln und rund drei Stunden das Ende erreicht war. Das war’s schon? Wozu habe ich dann all die Materialien gesammelt, mit denen ich neue Schwerter freischalten wollte?!

Wozu habe ich meinen Charakter in einzelnen Disziplinen aufgelevelt, wenn ich die gewonnenen Boni dann plötzlich nicht mehr nutzen kann?! Sehr merkwürdig. Aber der Groschen fiel ziemlich schnell: Meine Geschichte war zwar zu Ende, das Spiel aber noch lange nicht.

Alle Wege führen nach… wohin eigentlich?!

Ich hatte lediglich ein mögliches Ende der gesamten Story aufgedeckt – eins von über zwanzig. Doch dieses Ende war nur ein Teil der gesamten Wahrheit darüber, um was es in dieser Geschichte eigentlich geht. Klingt etwas komplizierter als es ist. Kurz gesagt: Das war noch nicht das wahre Ende.

Also geht es mit meiner bisher gesammelten Erfahrung und freigeschalteten Ausrüstungsgegenständen wieder an den Anfang. Diesmal weiß ich jedoch, was an bestimmten Stellen des Spiels passiert. Daher kann ich mich nun nach jedem Kapitel für einen anderen Weg entscheiden und sehen, wie das Ganze dann nach fünf Kapiteln endet – ein sehr spannendes System.

Erst wenn ihr insgesamt mindestens vier verschiedene Enden freigespielt habt, bekommt ihr die Chance auf das richtige Ende, das die Story umfassend aufklärt. Jeder Durchgang verändert jedoch Aspekte von bereits gespielten Leveln oder deckt völlig neue Wege auf – meistens dadurch, dass ihr mit neuen Schwertern neue Routen aufdecken könnt. Mich jedenfalls hat dieses Konzept bis zum wahren Ende gepackt.

Fazit

Über die Geschichte will ich nicht zu viel verlieren – genießt sie einfach selbst. Als Action-Rollenspiel ohne den besonderen Story-Twist wäre „Stories: The Path of Destinies“ zwar ganz nett, aber wirklich nicht so herausragend, wie es letzten Endes dann doch geworden ist.

Frei nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“ dürft ihr nach jedem Durchlauf neu entscheiden, welchen Weg ihr diesmal einschlagen werdet. Solltet ihr auf diese Art der Erzählung stehen, dann gibt es für euch an „Stories: The Path of Destinies“ keinen Weg vorbei beziehungsweise über zwanzig.

Erhältlich für: Xbox One, PS4, PC
Website: storiesthepathofdestinies.com