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Straßenmeisterei Simulator

Ran an die Arbeit: Ihr wollt mehr über den Beruf bei der Straßenmeisterei lernen? Dann seid ihr hier genau richtig.

Ich gebe es ja zu: Früher hätte ich Spiele wie den Straßenmeisterei Simulator wohl mit einem Lächeln beiseitegeschoben und mir die nächste Action-Ballereinlage gegönnt. Doch als Spiele-Journalist wird man manchmal zu seinem Glück gezwungen. Das find vor fünf Jahren an als ich zum ersten Mal den Landwirtschaftssimulator spielen sollte. Seither habe ich in meinem Gamer-Herzen einen Platz für solche Nischenprodukte. Denn was die Caipirinha Games und Publisher Aerosoft hier abliefern, ist eine lehrreiche und gleichzeitig auch meditative Erfahrung.

Handschuhe an und ab!

Beim Straßenmeisterei Simulator wird euch keine große Story um die Ohren geworfen – hier geht es direkt in den Alltag eines Arbeiters. Diesen steuert ihr aus der First-Person-Ansicht über den Werkhof. Am Hauptbüro schnappt ihr euch eure Einsätze. Meist könnt ihr zwischen drei oder vier Einsätzen wählen. Insgesamt warten rund 30 Missionen auf euch. Ich habe mich für die Sicherung einer Baustelle entschieden.

Als nächstes braucht ihr einfach nur noch den Anweisungen links oben im Bildschirm zu folgen. Nur die Orientierung auf der Karte fiel mir anfangs etwas schwer, weil sie doch recht grob ist. Den dicken, leuchtenden Punkt auf dem Boden vor der Garage habe ich zu spät bemerkt. Dort steht nämlich mein Pritschenwagen für den kommenden Einsatz. Als erstes muss ich lernen, was eine Barke ist. Von diesen lade ich nämlich zehn Stück samt Leitpfosten auf den Wagen. Danach geht es zum Einsatzort.

Ein Geisterfahrer? Hunderte!

Direkt vom Werkhof steuere ich mein Fahrzeug über die Bundesstraße zur Autobahn, wo mir der Parkplatz schon angezeigt wird. Das Fahren ist jetzt kein sonderliches Highlight, fällt aber auch nicht sonderlich negativ auf. Sämtliche Fahrzeuge verhalten sich fast gleich, wenn ich das nebenher bemerken darf. Da es keine Strafzettel gibt, rase ich etwas unvorsichtig über den Asphalt. Auch Zusammenstöße mit Gegenständen oder anderen Fahrzeugen werden nicht geahndet oder wirken sich auf euer Fahrzeug aus.

Am Einsatzort geht dann die meditative Phase los: Zuerst lade ich den Schubkarren ab, um ihn dann mit maximal drei Backen zu bestücken. Diese karre ich dann ganz gemütlich an die vorgesehenen Punkte auf der Straße. Drei Backen aufstellen, die nächsten einladen in den Schubkarren. Danach sind die Leitpfosten dran. Habe ich alles aufgestellt, geht es zurück zum Werkhof und die Mission ist geschafft. Sehr gemütlich, aber auch lehrreich.

Schöne Routine

Sämtliche Missionen laufen nach diesem Schema ab: Ihr müsst zunächst eure Sachen im Werkhof packen, um dann an den Einsatzort zu düsen. Die acht unterschiedlichen Fahrzeuge sorgen für etwas Abwechslung im Alltag der Straßenmeisterei. So durfte ich auch die Leitplanken reinigen, die Fahrbahnmarkierung nachziehen, Bäume trimmen und sogar asphaltieren, was wirklich Spaß gemacht hat. Sämtliche Aufgaben fühlen sich irgendwie befriedigend an.

Grafisch müsst ihr keine Wunder erwarten. Die Unreal Engine tut ihren Job und sieht teilweise schon klasse aus. Besonderes Augenmerk fiel bei der Entwicklung des Straßenmeisterei Simulators auf die Fahrzeuge: Hier sitzt jede Schraube an ihrem Original-Platz – vorbildlich!

Fazit

Der Straßenmeisterei Simulator ist und bleibt ein Nischenprodukt, das weiß ich selbst. Auch könnt ihr das Spiel nicht mit einem Triple-AAA-Titel vergleichen in Sachen Gameplay und Technik. Und dennoch hat das Spiel seinen eigenen Charme. Es entschleunigt ungemein vom sonst so stressigen Alltag. Außerdem taucht ihr für eine Weile in eine euch vielleicht unbekannte Welt ein. Mir jedenfalls hat der Straßenmeisterei Simulator hier und da die Augen geöffnet, was die Leute von der Straßenmeisterei jeden Tag leisten. Außerdem kann ich nun meinem Sohn genau erklären, wie die Straße asphaltiert wird – und das habe ich sonst selten nach einem Spiel.

Erhältlich für: Xbox, Playstation, PC
Website: caipirinhagames.de