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Tinykin

In Miniaturgröße auf Rätsel- und Erkundungstour – dafür mit jeder Menge Helferlein.

Das französische Entwicklerstudio Splashteam entführt euch in fremden Welten – nur um dann wieder auf der Erde zu landen. Ihr verkörpert in Tinykin den Astronauten Milo, der die Menschen untersuchen möchte. Tinykin wandelt dabei eindeutig auf den Pfaden eines großen Vorbilds: Ich kann diesen Test nicht schreiben, ohne mindestens einmal das Spiel Pikmin zu erwähnen. Jetzt, da ich es getan habe, kann es ja mit dem Test weitergehen.

Völlig losgelöst …

Kommen wir wieder zu Milo. Dieser möchte den Ursprung der Menschheit erforschen und landet beim Flug durchs All auf der Erde. Landen ist etwas zu sanft ausgedrückt: Milo stürzt mit seinem Raumschiff ab und kommt gerade nochmal so zu sich. Wieder bei Bewusstsein muss er feststellen, dass er ziemlich klein ist – geradezu winzig. Stecknadeln überragen ihn und eine Schallplatte kommt ihm wie ein Tennisfeld vor.

Damit hat Milo nun nicht gerechnet. Aber zum Glück hat er einen Helfer in der Not. Vor ihm steht Ridmi, seines Zeichens eine … ähm … Also so genau weiß ich das auch nicht. Ridmi erinnert mich irgendwie an eine Wollmotte. Kann aber auch sein, dass Ridmi ein Fabelwesen ist, aber wen schert das schon.

Jedenfalls zeigt uns Ridmi, wie das Leben als Winzling so abläuft. Im Tutorial lernen wir mit Milo die Gegend zu erkunden, zu springen und in seiner Schwebeblase zu fliegen. Sonderlich schwierig ist die Steuerung jetzt nicht. Und schon nach wenigen Minuten treffen wir die namensgebenden Tinykin. Das sind sehr freundliche Wesen, die an Milo einen Narren gefressen haben.

Denn sobald Milo in ihre Nähe kommt, laufen sie ihm auf Schritt und Tritt nach. Und nicht nur das: Milo kann sie sogar befehligen, wenn er möchte. Die Tinykin gehorchen ihm aufs Wort. Das findet auch Ridmi äußerst seltsam – allerdings löst das einige Probleme. Denn in den winzigen Tinykin steckt mehr als man vermuten würde.

Klein, aber oho

Die Tinykin haben nämlich spezielle Kräfte. Je nach Farbe sind sie in einem Bereich besonders gut: Die ersten Kerlchen haben beispielsweise eine riesige Kraft, mit denen ihr gigantische Objekte wie Blumenvasen aus dem Weg räumen könnt – vorausgesetzt ihr habt genug Tinykin dabei. Das Spiel lädt euch nämlich immer wieder zum Erkunden der Levels ein, bevor es weitergeht. Braucht ihr zum Beispiel 30 Tinykin einer Sorte, sind im Level auch mindestens so viele versteckt. Ein bisschen Jump&Run-Erfahrung solltet ihr schon mitbringen.

Die Tinykin können natürlich noch mehr. Einige stapeln sich zu einer Leiter, andere zu einer Treppe, die einen leiten Strom weiter und die anderen haben eine explosive Wirkung. Ihr seht schon: Splashteam baut daraus unterhaltsame Rätsel. Euer Ziel: Ihr müsst euer Raumschiff wieder fit bekommen. Dazu sammelt ihr versteckte Objekte, die im ganzen Haus verteilt sind. Dabei wandert ihr von einem Level zum nächsten bzw. von einem Raum zum anderen. Vom Bad ins Kinderzimmer oder den Gerümpel-Keller. JA, Tinykin ist äußerst kreativ gestaltet und eine Augenweide, wenn ihr auf den Grafikstil steht.

Platte Sache

Denn in Sachen Grafik ist Tinykin eine Besonderheit: Milo ist im Grunde nur eine 2D-Figur, die sich durch eine dreidimensionale Welt bewegt. Ganz ähnlich macht es derzeit auch Cult of the Lamb in Sachen grafische Darstellung. Jedenfalls sind alle Charaktere nur 2D-Figuren, dass ich manchmal meinte, ich sei bei Paper Mario gelandet. Ich finde das charmant, habe auch schon andere Stimmen dazu gehört. Über die bunte Farbgebung kann man jedoch nichts Negatives sagen – gefällt mir.

Spielerisch ist Tinykin ein erfrischend kurzweiliges Abenteuer. Die Entwickler:innen haben neben den Tinykin auch andere Dinge in den Levels versteckt und sogar kleine Nebenaufgaben für euch. Wer alles sammeln möchte, der braucht rund acht bis zehn Stunden für einen kompletten Durchgang. Eine gute Zeit für solch ein Spielchen.

Einen etwas nervigen Makel hat Tinykin am Ende dann aber doch. Das Backtracking kann schon etwas nerven, wenn ihr alte Level besuchen wollt. Denn eine Schnellreise gibt es hier leider nicht. Das heißt: Füße in die Hand nehmen und laufen. Ja, das kann manchmal dauern. Hier würde ein Patch aber das Problem locker beseitigen können. Also kommen wir zum Fazit.

Fazit

Tinykin ist eine niedliche Unterhaltung für Spieler:innen, die es gerne etwas gemütlicher haben wollen. Die fairen Rätsel, die knuffigen Tinykin und der sympatische Hauptheld Milo wachsen einem direkt ans Herz. Mit etwas Können und minimaler Anstrengung der grauen Zellen, sollte euch Tinykin nicht vor allzu große Herausforderungen stellen. Für zwei, drei lange Abende ist dieses Spiel genau das Richtige, wenn ihr euch kurz zurückziehen möchtet. Ein schöner Einstand von Splashteam.

Erhältlich für: Xbox, PS, PC, Switch
Website: tinykingame.com