Es ist wieder an der Zeit für ein gepflegtes Motorradspiel zu einem der spektakulärsten und traditionsreichsten Rennen der Welt. Ausgangspunkt des Spektakels: Die Isle of Man – diese verschlafene grüne Insel verwandelt sich einmal pro Jahr in einen Ort, der alles andere als beschaulich ist. Seit 1907 schon findet die Isle of Man Tourist Trophy, kurz TT, statt, die sich den Ruf als eines der gefährlichsten Motorradrennen der Welt erarbeitet hat. Wenn das mal keine Tradition ist.
Alle Jahre wieder
Ihr könnt die namensgebende Insel anhand von elf verschiedenen inoffiziellen Veranstaltungen erkunden, darunter Zeitfahren, Massenstarts und andere Herausforderungen. Und in den Karrieremodi der Kategorien Superbike und Supersport treten die Spieler über eine Saison hinweg gegeneinander an. Die Entwickler von RaceWard Studio wollen ja auch einen längerfristigen Dauerspaß sicherstellen.
Ich wähle ein schnelles Rennen und schwinge mich rauf aufs Motorrad. Die Startampel erlischt, ich gebe direkt Vollgas und lande erst einmal auf dem Asphalt. Beim zweiten Versuch gehe ich etwas feinfühliger mit dem Gas um und schaffe tatsächlich einen halbwegs sauberen Start. Das gleiche gilt auch für das Bremsen – zu abruptes Stoppen, gerade in Kurven, führt zum Verlust des Gleichgewichts und wertvoller Zeit. Fingerspitzengefühl im wahrsten Sinne des Wortes ist also gefragt.
Wie beim Vorgänger stellt das Fahrverhalten der Bikes eine Mischung aus Simulation und Arcade dar. Der Spieler muss das Gas durchaus kontrolliert einsetzen, um nicht vom Motorrad geworfen zu werden oder ins Schlingern zu geraten. Grundsätzlich muss man die Strecke schon weitgehend auswendig kennen, um eine gute Rundenzeit auf den Asphalt zu brennen. Streckenkenntnis wird also belohnt.
Ein tolles Setting, aber nicht ganz Open World
Zur Kultstrecke selbst gibt es nicht viel zu sagen. Die 60km lange Originalstrecke der Tourist Trophy stellt selbstredend das Herzstück des Spiels dar und wurde auch dementsprechend gut umgesetzt. In der Realität bin ich sie selbst noch nicht gefahren, bekomme aber einen sehr guten Eindruck vermittelt und würde sie in Echt auch garantiert wiedererkennen.
Die Grafik ist solides Mittelmaß – die Motorradmodelle wissen zu gefallen, jedoch sind die Strecken doch recht detailarm. Was allerdings auch kein allzu großes Drama darstellt, denn immerhin stimmt das Geschwindigkeitsgefühl, allerdings sind mir hier und da einige Pop-ins am Horizont aufgefallen.
Vom Umfang her ist es ebenfalls ok – von richtiger Open World können wir allerdings nicht sprechen und es ist kein Vergleich beispielsweise zu der Forza Horizon Serie. Allerdings bietet die 60km lange TT-Strecke auch ausreichend Abwechslung, wird sie doch in acht Strecken unterteilt, welche wiederum in 32 verschiedenen Layouts befahren werden können. Diese können bequem von der Hauptkarte ausgewählt werden. Auch fehlt ein Konfigurator, mit dem ihr eigene Fahrer, Outfits oder Motorräder erstellen könnt, aber das ist jetzt nichts, was ich schmerzlich vermisst habe.
Fazit
Eine klare Empfehlung für TT-Fans: Denn auch dieses Spiel möchte von dir die perfekte Runde, die bei der anspruchsvollen Fahrphysik nur mit einem hohem Können zu erreichen ist. Gelegenheitsfahrer:innen sollten sich lieber an etwas arcadigeres heranmachen.
Erhältlich für: PS, Xbox, Switch, PC
Website: racinggames.gg/misc/tt-isle-of-man-ride-on-the-edge-3-everything-you-need-to-know