Unterhaltung Games

Tunic

Ein Action-Adventure, das mich in meine Kindheitstage versetzt – und zeigt, dass dieses Genre heute noch glänzt.

Es war Liebe auf den ersten Blick: Als ich den ersten Screenshot von Tunic zu sehen bekam, war ich gleich hin und weg. Dieser niedliche Stil gepaart mit Elementen, die ich aus anderen Spielen kannte. Das Werk von Entwickler Andrew Shouldice und Publisher Finji hat mich gleich in seinen Bann gezogen.

Rein ins Vergnügen

Tunic beginnt ohne großes Aufheben. Als gestrandeter Fuchs landet ihr auf einem mysteriösen Eiland. Die Welt gibt euch vor, wohin ihr tapsen müsst. Schnell merkt ihr, dass es hier Gefahren gibt, die bekämpft werden müssen. Auf geht’s – ohne ellenlange Erklärungen. Rein optisch macht Tunic bereits in den ersten Momenten einen äußerst gelungenen Eindruck. Dieser kleine Fuchs, den ihr übernehmt, sieht zum Knuddeln aus. Die Spielwelt ist durchzogen von dem putzigem Comic-Look, der eine Wohlfühl-Atmosphäre hinterlässt.

Das große Vorbild von Tunic dürften an dieser Stelle bereits alle jene erkannt haben, die mit einem Super Nintendo groß geworden sind. Schon auf dem Cover zeigt sich eindeutig, wem dieser kleine Fuchs nacheifert: Grüne Kleidung, blauer Schild und Schwert – hier deutet sich eine tierische Reinkarnation von Link aus der Zelda-Reihe an. Aber nicht irgendein Spiel aus der Zelda-Reihe, sondern einer meiner Lieblingstitel A Link to the Past.

Kleine Zeitreise

Ich erinnere mich noch an den Anfang der 1990er-Jahre: Als ich damals mit Link die ersten Geheimnisse entdecken durfte, waren das einige der schönsten Momente meiner Videospielkindheit. Inzwischen habe ich das Abenteuer x-Male durchgespielt und kenne jeden Winkel des Abenteuers. Bei Tunic fühle ich mich so als dürfte ich eines meiner Lieblingsabenteuer erneut von vorne erleben. Hier ist alles noch frisch, die Geheinisse noch verborgen und die Welt noch weitestgehend unbekannt. Allein deswegen lodert das Feuer in mir, wenn ich an Tunic denke.

Die Frage ist nur: Spielt sich Tunic auch so gut beziehungsweise funktioniert dieses Konzept heute noch so hervorragend? Die kurze Antwort: Absolut! Aber ich kann euch gerne mehr Einblicke geben, wenn euch das nicht genügt.

Eigener Stil

Zum Glück ist Tunic nicht ein eins-zu-eins-Abklatsch des Zelda-Abenteuers. Tunic nimmt das gute Grundgerüst aber als Ausgangslage, um eigene Ideen zu verwirklichen. So öffnet sich die Welt mit jedem Gegenstand, den ihr findet, ein Stückchen mehr. Neue Wege werden dadurch frei und weitere Geheimnisse warten darauf gefunden zu werden. Außerdem sind die Kämpfe etwas herausfordernder als noch vor 30 Jahren.

Tunic beginnt recht entspannt und simpel, versprüht aber direkt einen gewissen Charme – und wird immer besser und besser. Das liegt daran, dass sich euch diese kryptische Welt immer weiter öffnet. Es beginnt schon damit, dass ihr verschiedene Buchseiten einsammeln könnt. Diese erzählen nicht irgendeine Geschichte, sondern sind das Handbuch, das euch die Steuerung erklärt – ganz wie in alten Zeiten. Eine wirklich süße Idee.

Bunte Mischung

Hinzu kommt, dass Tunic eine sehr verspielte Umgebung aufweist. Ihr müsst nicht nur gegen Feinde kämpfen, sondern auch Rätsel lösen. Manche davon könnt ihr allerdings erst knacken, wenn ihr die entsprechende Ausrüstung habt. Diese findet ihr meist in den Dungeons, die ihr betreten müsst. Am Ende wartet dann immer ein dicker Boss-Kampf, den ihr nur gewinnen könnt, wenn ihr eure neue Fähigkeit geschickt einsetzt – auch das kennen Zelda-Fans sicherlich. Ein Prinzip, das einfach nie alt wird.

Als kleine Hilfestellung bietet euch Tunic die Chance, wiederbelebt zu werden, wenn euch der virtuelle Tod mal ereilt – und das kann bei manchen Gegnern recht schnell passieren. Mir erging es mal so als ich eine glänzende Goldtruhe entdeckte und darauf zustürmte. Das Ende vom Lied: Als ich bei der Truhe ankam, tauchten aus den Büschen rundherum dicke Spinnen-Feinde auf, die ratzfatz Kleinholz aus mir machten. Es sind solche Momente, die positiv im Gedächtnis bleiben.

Fazit

Ich mache es kurz: Tunic ist eine fantastische Hommage an die Zelda-Reihe, ohne diese blindlings zu kopieren. Tunic reichert das Prinzip mit eigenen Ideen an, so dass es auch gut auf eigenen Beinen stehen kann. Fans von Action Adventuren kommen um diesen Titel eigentlich nicht umher. Andrew Shouldice und Finji liefern hier den perfekten Beweis, dass das Spielprinzip auch nach über 30 Jahren immer noch bestens funktioniert. Ob Neuling oder Experte – Tunic sollte beide Parteien begeistern können. Danke dafür!

Erhältlich für: Xbox, Playstation, Switch, PC
Website: tunicgame.com