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Two Parsecs From Earth

Klein, fein, mein – so werden kurzweilige Metroidvania-Spiele gemacht.

Die Entwickler der ABX Games Studio hatten wohl große Vorbilder: Denn irgendwie erinnert mich „Two Parsecs From Earth“ stark an „Super Metroid“ – ein Vergleich, der als Lob gedacht ist. Nicht nur was die Story angeht, sondern auch grafisch wandelt man ganz auf den Spuren des goldenen Klassikers. Allerdings hat man die Spielzeit hier doch etwas gekürzt.

Knapp verfehlt

Der kleine Roboter hatte Pech: Knapp zwei Parsecs vor der Ankunft auf der Erde – also ein paar Tausend Menschenjahre – stürzt das Raumschiff ab. Nun muss sich der Roboter auf machen, um drei Batterien und genügend Ladung zu finden, damit die Reise weitergehen kann. Schon in den ersten Sekunden merkt man „Two Parsecs From Earth“ seine humorvolle Seite an. Da beschwert sich der Roboter über die dümmlichen Monologe, die wohl ein Fünfjähriger geschrieben haben muss.

Immer wieder durchbricht er während des Abenteuers die vierte Wand. Das Spiel an sich ist ein solider Plattformer mit leichtem Rollenspielanteil: Die Welt teilt sich auf ein Dutzend Bildschirme auf, die jeweils für einen geräumigen Levelabschnitt stehen. In jedem dieser Abschnitte befinden sich ein paar Energieladungen, manchmal eine Batterie oder ein Fähigkeiten-Terminal. An dem besagten Terminal müsst ihr immer eine Wahl treffen: Denn dort warten zwei unterschiedliche Fähigkeiten auf euch, von denen ihr nur eine mitnehmen könnt, bevor das Terminal kaputt geht.

Je nachdem, für was ihr euch entscheidet, geht „Two Parsecs From Earth“ einen anderen Weg. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Wollt ihr den Doppelsprung oder lieber einen kurzen Sprint? Mit dem Doppelsprung gelangt ihr später zu höheren Ebenen, mit dem Sprint könnt ihr durch Stachelfallen laufen. Beides könnt ihr nicht haben – zumindest nicht im ersten Durchspiel.

Zweimal durch den Spielspaß-Planeten

Darin liegt auch der Reiz von „Two Parsecs From Earth“: Wofür entscheidet ihr euch? Aber keine Sorge: Beim neuen Spiel Plus habt ihr die Chance auch die jeweils anderen Fähigkeiten zu holen. Dadurch könnt ihr letztlich auch alle Energieladungen sammeln, was euch die 100 % einbringt. Ein Durchgang dauert knapp über eine Stunde und ist stark von eurem eigenen Können abhängig. Denn manche der Sprung-Passagen sind recht knifflig geworden.

Außerdem haben es die Herausforderungen nach dem Erlangen einer Batterie in sich. Denn um die Batterie zu beanspruchen, müsst ihr vor einem Wächter fliehen. Ist das beim ersten Mal noch eine Fingerübung, wird euch Anlauf Zwei und Drei den Schweiß auf die Stirn treiben. Allerdings ist es nie wirklich unfair, wenn ihr das Genre etwas beherrscht.

Es ist eine angenehme Herausforderung, der ich gerne entgegengetreten bin. Grafisch spielt „Two Parsecs From Earth“ in der guten alten 16-Bit-Ära, was dem Ganzen gut zu Gesicht steht – Ehrlich gesagt spielt „Two Parsecs From Earth“ sogar eine Liga über der 16-Bit-Ära. Aber das nur am Rande.

Fazit

Für einen kurzen Metroidvania-Ausflug in die Vergangenheit ist „Two Parsecs From Earth“ gerade wie gemacht: Es spielt sich angenehm fordernd, kurzweilig und lässt euch die Entscheidung über den Spielverlauf. Eine starke, kleine Pixelperle, die ich ruhigen Gewissens weiterempfehlen kann.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: ratalaikagames.com/games/twoparsecsfromearth.php