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Valthirian Arc: Hero School Story

Internat für Nachwuchshelden: Der muntere Genre-Mix ist zwar keine Neuheit, dafür aber liebevoll verpackt.

Angehende Helden, ein großes Gemäuer, in dem sich die Jugendlichen ausbilden lassen, und das Ganze auf einer Grünanlage abseits der normalen Gesellschaft. Ganz ehrlich: Mein erster Gedanke galt den X-Men. Aber das Werk von Agate Studio und Publisher PQube wandelt nicht ganz auf den Marvel-Spuren, wie es scheint. Hier werden lediglich „normale“ Helden ausgebildet – was auch mal Spaß macht.

„Valthirian Arc: Hero School Story“ verbindet zwei Genres auf familienfreundliche Weise: Ein leichter Aufbau- und Wirtschaftssimulator wechselt sich mit kurzweiligen Hack’n-Slay-Missionen ab, die jugendgerecht verpackt wurden. Eine Mischung, die durchaus zu überzeugen weiß, wenngleich sie auch einige Schwächen aufweist.

Schüler-Sorgen

Als Rektor einer Helden-Akademie verleiht „Valthirian Arc: Hero School Story“ dem Spieler gleich zu Beginn einen machtvollen Posten. Als Oberhaupt habt ihr die Aufgabe neue Gebäude aus dem Boden zu stampfen und die Studenten zu verwalten. In den Schulräumen sollt ihr im Aufbau-Part eure zukünftigen Heroen trainieren und sie anschließend auf Missionen schicken – so mal der Ablauf im Groben.

Dieser strategische Teil macht durchaus Laune, geht aber nie sonderlich in die Tiefe – daher eignet sich das Spiel bestens für junge Helden-Trainer. Ebenso verhält es sich mit dem actionlastigen Hack’n-Slay-Abschnitt: In kurzen Missionen soll eine Viertruppe auf Jagd nach Monstern, Gegenständen oder auffälligen Orten gehen.

Der Ablauf ist dabei fast immer der gleiche: Monster kloppen, Gebiet absuchen und abschließend zum Portal zurückkehren. Spaß macht das allemal, wird aber im Verlauf der Geschichte etwas schnell monoton.

Mit Standard-Helden zum Erfolg

Abwechslung verschaffen die unterschiedlichen Heldenarten, die ihr ausbilden könnt. Im späteren Verlauf des Spiels stehen euch drei unterschiedliche Ausbildungsräume zur Verfügung, die aus euren Studenten Krieger, Magier oder Scouts machen können. Die drei Klassen unterscheiden sich angenehm voneinander, wobei die jeweiligen Fähigkeiten sehr überschaubar sind.

Am Ende läuft es doch wieder darauf hinaus, schnell Schaden an den Monstern auszuteilen und mit reicher Beute in die Akademie zurückzukehren. Grafisch spielt „Valthirian Arc: Hero School Story“ eher in der unteren Mittelklasse: Die Comic-Optik geht aber aus meiner Sicht völlig in Ordnung.

Nur ein paar mehr Details während der einzelnen Missionen wären vielleicht nicht schlecht gewesen. Gleiches gilt auch für die Story um die fünf Königreiche: Alles plätschert ziemlich belanglos vor sich hin, ohne wirklich zu fesseln – dafür sind die Inszenierung und die Dialoge einfach zu träge präsentiert.

Vermisste Freunde

Verschenktes Potenzial sehe ich im fehlenden Multiplayer-Modus: Besonders bei den kurzweiligen Missionen hätte es sich doch angeboten mit anderen Kumpels ins Gefecht zu ziehen. Beim Aufbau-Part wäre das hingegen etwas schwieriger geworden. Jedenfalls hätte ich es lustig gefunden, wenn ein Kumpel von mir im lokalen Koop-Modus hätte miteinsteigen können. Was nicht ist, kann ja noch werden …

Fazit

„Valthirian Arc: Hero School Story“ ist ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch, der harmlose Helden-Action bietet. Das Ganze hätte zwar wesentlich mehr Potenzial geboten, indem tiefergreifende Rollenspielaspekte hinzugefügt worden wären. Dennoch unterhält das Werk der Agate Studio auf einem guten Niveau – zumindest in den ersten Spielstunden.

Nach der Hälfte etwa beginnt sich jedoch die Alltagsschraube zu drehen und der Ablauf wiederholt sich sehr. Wer sich allerdings immer wieder zu kleinen Spiel-Sessions vor die Konsole setzt, dem wird dies sicherlich nicht sonderlich stören. Ein kleines Heldenabenteuer für eine eher jüngere Zielgruppe.

Erhältlich für: Switch, PS4, PC
Website: pqube.co.uk/valthirian-arc