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Windbound

Insel-Hopping mit Survival-Flair – in diesem Abenteuer werdet ihr vom Winde verweht.

Wie blöd kann man sich nur dranstellen? Das habe ich mich gefragt, nachdem ich versucht habe, ein Wildschwein spektakulär zu bekämpfen. Das Resultat: Hauptcharakter Kara ging mit wehenden Fahnen unter. Anders ausgedrückt: Ich hab dümmlicherweise ins Gras gebissen. Aber was soll’s, dann rappel ich mich eben wieder auf und weiter geht’s – doch: Pustekuchen! Diese Lektion hatte ich bitter lernen müssen …

Bunter Inseltrip

In „Windbound“, einem farbenfrohen Action-Adventure mit leichter Survival-Komponente, ist der Tod das Ende und der Anfang zugleich. Spielt ihr auf dem normalen Schwierigkeitsgrad, dann habt ihr nur ein Leben. Sterbt ihr, beginnt eure Reise wieder ganz von vorne. Hört sich härter an als es eigentlich ist. Denn gewisse Fortschritte gehen dabei nicht verloren.

Aber kommen wir zunächst zum eigentlichen Spielprinzip. In der Haut von Kara wacht ihr am Strand einer kleinen Insel auf. Zuvor ist in einer nächtlichen Aktion euer Schiff auf Grund gelaufen und ihr seid über Bord gegangen. Um der geheimnisvollen Geschichte jedoch auf den Grund zu gehen, müsst ihr sieben Welten durchstreifen, die prozedural generiert werden – also völlig zufällig.

Lediglich das Thema jeder Welt ist vorgegeben. Und eins haben die Welten ebenfalls gemein: Sie bestehen allesamt aus vielen kleinen Inseln mit mal mehr und mal weniger Geheimnissen.

Bekannte Fußstapfen?

Spielerisch erinnert mich „Windbound“ anfangs leicht an „Zelda: Breath of the Wild“ – zumindest was die Optik angeht. Aber sobald ihr ein paar Schritte gelaufen seid, wisst ihr, dass hier ein anderer Winde weht – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn „Windbound“ zeigt sich anfangs als eine Art Survival Game light.

Ihr seid damit beschäftigt auf den einzelnen Archipels ein paar Gegenstände einzusammeln, die euch weiterbringen: Aus Steinen, Holz und Gräsern baut ihr die ersten Werkzeuge. So schreitet ihr langsam voran – bis ihr euch an die ersten Boote wagen könnt. Mit den anfangs noch wackligen Kanus bereist ihr fortan weitere Inseln und baut euer Spektrum an Bauplänen sukzessive aus.

Natürlich könnt ihr euch auf Waffen und andere nützliche Objekte nach einer Weile craften: Von der Feuerstelle über Pfeil und Bogen bis hin zum stabilen Katamaran gibt es einiges zu entdecken in „Windbound“. Ziel euerer Reise sind jedoch immer wieder mysteriöse Leuchttürme. Habt ihr drei von ihnen aktiviert in einer Welt, öffnen sie euch das Tor zur nächsten. Insgesamt sieben solcher Welten warten auf euch.

Härter, aber nicht schwerer

Zu Beginn ist euch die Flora und Fauna auf den Inseln noch relativ gut gesinnt. Doch greift ihr an, werden sich die teils sehr putzigen Wesen zur Wehr setzen. In späteren Gebieten sieht die Sache anders aus: Dort sehen euch teils haushohe Monster als Festmahl an. Doch keine Sorge: Ihr entwickelt euch zum Glück kontinuierlich weiter und verfügt am Ende über schlagkräftige Argumente.

Fast wird es am Ende schon zu leicht, wenn ihr einen entsprechenden Bogen habt, mit dem ihr alle dicken Brocken aus der Ferne eliminieren könnt. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Auf der anderen Seite könnt ihr mit entsprechender Ausrüstung auch den virtuellen Tod verhindern, der euch schnurstracks wieder ganz an den Anfang des Spiels befördert. Ihr behaltet dabei lediglich eine kleine Auswahl an gesammelten Items und sämtliche Baupläne.

Jeder Tod lässt euch also stärker zurück als zuvor. Im leichtesten Schwierigkeitsgrad bleibt ihr allerdings davon verschont, wenn ihr wollt. Ich empfehle euch aber das Spiel so zu spielen, wie es die Entwickler von 5 Lives Studios wollten. Insgesamt fügt sich der leichte Survival-Aspekt gut mit den Actioneinlagen zusammen.

Auch die Bootsfahrten machen ziemlich Spaß, wenn ihr mal den Dreh raus habt. Nur bei den Animationen und teilweise amüsanten Glitches kommt zum Vorschein, dass hier nicht so viel Budget zur Verfügung stand, wie bei anderen Produktionen. Aber das lässt sich leicht verschmerzen, wenn man auf das Gesamtergebnis schaut.

Am Ende hätten noch ein paar weitere Secrets in der Welt dem Spiel gutgetan und für mehr Langzeitmotivation gesorgt. So unterhält euch das Abenteuer zwar bis zum Ende prächtig, lädt aber trotz der prozeduralen Level-Kreationen nicht sonderlich zum Wiederspielen ein.

Fazit

Unterm Strich habt ihr bei „Windbound“ ein unterhaltsames Action-Abenteuer vor euch, das mit seinem leichten Survival-Aspekt frischen Wind ins Genre bringt. Die Sache mit dem einen Leben mag anfangs hart klingen, ist aber Dank des ständigen Fortschritts leicht zu verkraften und fällt am Ende sogar nicht mehr stark ins Gewicht. Auch wenn „Windbound“ ein wenig Potenzial verschenkt, kann ich jedem Genre-Freund diesen Insel-Ausflug wärmstens empfehlen.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: windboundgame.com