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World Of Final Fantasy Maxima

Ist das hier das bessere „Pokémon“? Die „Final-Fantasy“-Reihe wandelt auf anderen Pfaden – und schlägt sich dabei hervorragend.

Zwei Jahre ist es her, dass „World of Final Fantasy“ im Jahr 2016 für die Playstation Vita und PS4 erschien. Damals traf mich das Spielchen aus heiterem Himmel, weil ich eigentlich nicht viel mit ihm zu tun haben wollte. Mein erstes Urteil nach einem Blick auf die Screenshots: etwas zu kindisch. Doch wie sollte ich mich irren …

Nun erschien „World of Final Fantasy“ als „Maxima“-Version für die Xbox One. Wie sich diese Variante von den bisher erschienen Versionen unterscheidet, erkläre ich später. Jedenfalls hat Publisher Square Enix noch ein paar nette Extras draufgepackt. Aber um was geht es eigentlich?

Zwei große Marken vereint

“Final Fantasy” trifft auf “Pokémon” – Kenner dieser beiden Spiele sollten jetzt schon eine ungefähre Vorstellung haben, was sie erwartet. Für alle anderen: „World of Final Fantasy“ bietet das Beste aus zwei Welten. In der Rolle des Geschwisterpaars Reynn und Lann soll die böse Bahamut-Armee besiegt werden.

Doch bevor es den Bösewichten an den Kragen geht, muss erst einmal eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt werden. Über 200 verschiedene Monster, sogenannte Miragen, können dafür gefangen und trainiert werden – für Sammler ein Fest! Ein ähnliches Suchtmittel als zentrales Spielelement bietet nur „Pokémon“, wobei sich die Auseinandersetzungen bei „World of Final Fantasy“ deutlich anders spielen.

Vorhang auf für ein sehr cooles Kampfsystem: Zunächst einmal verlaufen die Kämpfe hier in einer Art rundenbasiertem System ab. Am linken Bildschirmrand befindet sich eine Leiste, die von unten nach oben gesehen eine kleine Laufstrecke darstellt. Alle Figuren beziehungsweise ihre Icons müssen dort drüber sprinten: Wer zuerst die Ziellinie erreicht, ist an der Reihe.

Anschließend muss diese Figur wieder vom Start aus anfangen. In der Zwischenzeit können die anderen zur Ziellinie stürmen. Der Charakter mit dem höchsten Geschwindigkeitswert ist also wesentlich öfter an der Reihe als die anderen – sehr nett umgesetzt.

Hochstapler gesucht!

Der eigentliche Clou – und das süchtig machende Element – ist jedoch die Figurenanordnung. Eigentlich stehen immer nur die beiden Geschwister Reynn und Lann für einen Kampf zur Verfügung. Allerdings können sie jeweils bis zu zwei Miragen mit ins Gefecht nehmen: Jede Mirage teilt sich in eine der drei Gruppen Small, Medium und Large ein – ein paar Ausnahmen mit übergroßen Miragen lassen wir an dieser Stelle außen vor.

Die Figuren lassen sich anhand ihrer Gruppierung stapeln. Ein geschickter Kniff ermöglicht etliche Kombinationen: Wenn Reynn und Lann in ein Paralleluniversum eintauchen können sie dort ihre Größe zwischen Medium und Large wechseln. Auf diese Art dürfen die beiden verschiedene Rollen in einem Stapel einnehmen.

Das Besondere an den Stapeln: Werden drei Figuren addiert, so summieren sich auch die Gesamtlebenspunkte zu einem ordentlichen Haufen. Außerdem verbinden sich einzelne Fähigkeiten miteinander und erschaffen auf diesem Wege neue, manchmal sehr überraschende Ergebnisse – Experimentieren lohnt sich.

Allein durch dieses System und die Tatsache, dass jede einzelne Mirage im Level gesteigert werden kann, bietet etliche Möglichkeiten. Dass im späteren Spielverlauf nun auch noch Heldenfähigkeiten hinzukommen, macht „World of Final Fantasy“ noch schmackhafter.

Es ist ein Genuss, wenn sich bekannte Heldenfiguren aus dem Final Fantasy Universum die Klinke in die Hand drücken und mächtige Attacken auf ihre Feinde niederprasseln lassen – was uns auch schon zur Besonderheit der „Maxima“-Version führen.

Diese Spezial-Ausgabe beinhaltet neben einem optischen Feinschliff noch ein paar weitere Boni: Unter anderen dürft ihr nun in einem kleinen, aber feinen Mini-Spielchen mit Noctis aus „Final Fantasy XV“ angeln gehen – wer hätte das gedacht. Außerdem gibt es nun sogar noch mehr Miragen zu sammeln, die natürlich wieder mit ihren eigenen Talenten und Fähigkeiten in den Kampf ziehen.

Fazit

Ich mache es kurz: Ja, für mich ist „World of Final Fantasy“ das bessere „Pokémon“, da es viel frischen Wind ins Genre bringt. Die comichafte Grafik mit den teils sehr kindischen Dialogen stört nicht weiter, da die Spielmechanik als Ganzen überzeugt. Für die kalten Wintertage ist das hier genau das Richtige, um wohl behütet durch die nächsten Monate zu kommen.

Erhältlich für: Xbox One, PS4, PS Vita
Website: worldoffinalfantasy.square-enix-games.com/de-de/home