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World War Z

Mehr Zombies, mehr Spaß? Bei diesem geistigen Nachfolger von „Left 4 Dead“ trifft das eindeutig zu.

So eine Zombie-Apokalypse kann schon nervig sein – besonders, wenn einem das eigene Leben lieb ist. Bei „World War Z“, dem Spiel zum Film, das eigentlich auf einem Buch basiert, rauschen die Untoten in Mengen über den Bildschirm.

Ja, es sind sogar so viele, dass mir als gestandenem Tester schon fast schwindelig wird. Ohne Ruckler, ohne Framerate-Einbuße und ohne sonstiges Stocken wimmeln dort zeitgleich bis zu 500 (!) Zombies über die Mattscheibe. Allein dafür haben die Entwickler von Saber Interactive meinen vollen Respekt.

Aber sorgt das spielerisch auch für Unterhaltung? Schauen wir mal genauer hin. Wer sich an dieser Stelle jetzt nicht durch etliche Zeilen kämpfen möchte, um zu sehen, ob ihm das Spiel gefällt, bekommt eine simple Frage von mir gestellt: Hat euch „Left for Dead“ Spaß gemacht? Lautet die Antwort darauf „ja“, dann legt euch „World War Z“ einfach direkt zu und lasst euch unterhalten. Alle anderen sollten dran bleiben.

Einmal um die Welt, bitte!

„World War Z“ teilt sich in vier Episoden beziehungsweise Schauplätze ein. Diese wiederrum sind in insgesamt elf Missionen untergliedert. Von New York über Moskau und Jerusalem bis hin nach Tokyo macht ihr quasi eine komplette Zombie-Weltreise – zumindest was den Missionsmodus angeht.

Dort erledigt ihr brav eure vorgegebenen Aufgaben, sammelt Erfahrung und Wertgegenstände, um euch noch besser gegen die Untoten zu rüsten. Wie der geistige Vorgänger, müsst ihr auch in „World War Z“ immer zu viert eine Mission bestreiten. Mein größtes Problem – zumindest am Anfang – waren dabei nicht immer die wandelnden Leichen, sondern meine Teamkameraden.

Hin und wieder bin ich nämlich in einer Truppe von zufällig zusammengewürfelten Mitgliedern gelandet, von denen mindestens einer nicht auf die Zombies schießen wollte oder konnte. Viel lieber verpasst er mir saftige Schüsse in den Rücken und streckte mich mit Genuss nieder – ohne auch nur den Finger krumm zu machen, um mich wiederzubeleben. Echt nervig. Saber Interactive sollte in diesen Fällen wenigstens eine Funktion bereitstellen, um solche Spieler zu melden. Spaßig ist das nämlich nicht.

Von locker bis fordernd

Abgesehen davon macht die Hatz gegen die Untoten echt Laune. In den Missionen müssen wir mal eine Stellung halten, mal leise durch ein verseuchtes Areal schleichen oder unter Zeitdruck ein paar, ach was, hunderte von Zombies in Jenseits (sagt man das so?!) befördern.

Auf den ersten beiden der insgesamt fünf Schwierigkeitsgrade macht es einfach nur Spaß seine Kugeln in die Menge zu feuern und zuzusehen, wie die dämlichen Leichen Stück für Stück auseinanderfallen. In den Levels sind für diesen Fall genügend Munition versteckt – in den höheren Schwierigkeitsgraden ändert sich das dramatisch.

Die Horden sind nicht das Problem, wenn ihr dicht zusammenbleibt und ordentlich drauf haltet. Die Spezialzombies stellen euch da schon eher vor eine Herausforderung. So ist es äußerst blöd, wenn ein Megafon-Träger ständig Parolen brüllt, die andauernd Horden anlocken. Oder euch ein Gift-Fritze seine Seuche ins Gesicht spritzt.

Individuelle Zombie-Jagd

Für einen angenehmen Wiederspielwert lässt euch „World War Z“ zwischen sechs Klassen auswählen: Jede Klasse hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und levelt kontinuierlich auf, was dann neue Fähigkeiten freischaltet.

Gleiches gilt übrigens für die unterschiedlichen Waffen: Je öfters ihr mit einer Waffe spielt, desto besser wird diese letztendlich. Das nenne ich Fortschritt! Der Form halber erwähne ich noch den PvP-Modus, in dem ich mich aber nicht sonderlich lange aufgehalten habe: Mit den Deathmatches und den Domination-Modus ist das eher Einheitsbrei als Innovation.

Spaßig für ein, zwei Runden, aber mehr auch nicht. Die beste Unterhaltung hatte ich als ich mit meinen Kumpels auf die Jagd nach den Untoten gegangen bin. Im Viererteam ohne Trolle macht „World War Z“ richtig Laune. Die Zombie-Horden sehen richtig schick und furchteinflößend aus. Der Spielfluss macht Laune und der Fortschritt bringt immer wieder frischen Wind ins Spielgeschehen.

Fazit

Auch wenn Saber Interactive das Rad nicht völlig neu erfindet, so liefern sie mit „World War Z“ einen erstaunlich sehenswerten Third-Person-Zombie-Shooter ab, der allein mit seiner schieren Masse an Untoten begeistert.

Als Fan von Spielen wie „Left 4 Dead“ oder „Killing Floor 2“ kann man ohne Bedenken hier eintauchen. Wer ein kurzweiliges Ballervergnügen sucht, bei dem er mal abschalten und genießen kann, ist hier goldrichtig. Auf meiner Festplatte wird „World War Z“ jedenfalls noch eine Weile bleiben.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: wwzgame.com/en