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WRC 9

Bereit für die nächste Runde? Dann zieht euch wetterfeste Kleidung an!

Alle Jahre wieder steht den Rennspielfans ein heißer Konsolen-Spätsommer bevor. BigBen hat ja nunmehr schon etliche Jahre Erfahrung und schickt mit WRC 9 seine Rallye-Fortsetzung zur aktuellen Saison mit allen offiziellen Fahrern, Autos und Kursen in den Ring beziehungsweise auf die Strecke.

Übung macht den Meister

Ich erinnere mich noch, als ich vor einigen Jahren, quasi am Anfang meiner Spieletester-„Laufbahn“ stand und voller Spannung eines meiner ersten Spiele erhielt. Es hieß WRC 5 und meine Erwartungen wurden seinerzeit nur bedingt erfüllt. Doch auch die Entwickler von BigBen haben ebenso wie ich im letzten halben Jahrzehnt an Erfahrung gewonnen – und so bietet das letztjährige WRC 8 doch ein ziemlich hohes Niveau und kann es durchaus mit den Referenzspielen der DiRT-Reihe aufnehmen.

Entsprechend kann man bei WRC 9 auf einem soliden Fundament aufbauen, was die technische Präsentation und die bei einem Rallyespiel sehr ansprechende Fahrphysik anbelangt. Darüber hinaus hat man der Konkurrenz natürlich auch die offizielle Lizenz voraus - WRC 9 bietet alle offiziellen Teams der WRC, bis runter zur Junior WRC, mit originalgetreuen Fahrzeugen der verschiedenen Hersteller. Auch die Fahrer inklusive deren ebenso wichtigen Co-Piloten sind im wahrsten Sinne des Wortes mit an Bord.

COVID19? Was ist das?

Corona hin oder her – das Spiel beinhaltet natürlich auch alle Strecken im Rennkalender, und orientiert sich am ursprünglich geplanten Zeitplan der aktuellen Saison. Will heißen es finden sich alle 13 Stationen wieder, inklusive der neuen Länder Japan, Neuseeland und Kenia. Die verschiedenen Strecken bieten, wie auch im Original, verschiedene Untergründe.

Es gibt Asphalt, Schlamm, Schnee und Geröll in unterschiedlichen Berg- und Tal-Regionen – das Kurvenverhalten und die Bremswege sind von der jeweiligen Strecke abhängig. Gerade die Station in Kenia bietet mit Fahrten durch die weitläufige afrikanische Savanne eine gelungene Abwechslung zu den meist engen Etappen der anderen Länder.

Wie in echt kann eine Etappe dann auch mal locker 15 bis 20 Kilometer lang sein und erfordert, gerade ab einer mittleren Schwierigkeitsstufe, höchste Konzentration und höchstes Fahrkönnen. Eine Rückspulfunktion wie in den meisten anderen Rennspielen gibt es nicht, wodurch jeder kleine Fehler sofort bestraft wird. Mit aktiviertem Schadensmodell ist dann sogar ein vorzeitiges Ausscheiden möglich, wenn ihr das eine oder andere Mal zu oft über die Fahrbahngrenzen hinaus geratet.

Never change a winning „Fahrphysik”

Ist euch der Vorgänger bekannt, so werdet ihr euch hinsichtlich der Fahrphysik umgehend vertraut fühlen. Und das ist auch gut so – die Rallyeboliden verhalten sich mit ihrem Hang zum Übersteuern durchaus nachvollziehbar und unterstreichen den Anspruch einer realistischen Simulation. Anders als beispielsweise bei Project CARS 3 oder einem Forza Horizon solltet ihr also keine entspannte Spazierfahrt mit Arcade-Anleihen erwarten.

Auf Wunsch stehen euch natürlich auch diverse Fahrhilfen wie Traktionskontrolle oder ABS zur Verfügung – die wahren Profis unter euch können dies aber auch alles deaktivieren und das Fahrzeug-Setup bis ins Detail auf die jeweiligen Streckenbedingungen anpassen. Denn wie bereits vorher erwähnt bieten verschiedene Rennen auch verschiedene Beläge an, sei es nun Asphalt, Schotter, Schnee oder Eis.

Auch dürft ihr weiterhin an eurer eigenen virtuellen Karriere basteln, um die Karriereleiter von der Nachwuchs-Serie hoch zum WRC-Champions zu erklimmen. Hier ist nicht bloß Können hinterm dem Steuer gefragt, sondern auch eure Management-Skills, denn ihr kümmert euch auch um das Personal, die Fahrzeugentwicklung und die Finanzen.

Wem der Anteil am Management zu viel ist, kann auch nur eine Saison wählen, in dem ihr zwar auch ganz unten in den Nachwuchs-Klassen anfangt, euch aber voll und ganz auf das Rennfahren konzentrieren könnt. Und wem das wiederum zu langwierig und komplex ist, kann auch ganz einfach ein schnelles Rennen mit lediglich einzelnen Etappen absolvieren.

Auch an einen Mehrspielermodus wurde gedacht – wer möchte, kann sich also auch online in öffentlichen oder privaten Lobbys gegen bis zu sieben Rivalen messen. Direkte Rad-an-Rad-Duelle gibt es jedoch nicht, vielmehr die Fahrzeuge eurer Konkurrenten als Geisterwagen in Echtzeit dargestellt, um so zu wissen, wie ihr zeitlich im Vergleich steht. Wie ich finde eine gute Lösung um dem Rallye-Charakter treu zu bleiben.

Fazit

Mit WRC 9 macht BigBen dort weiter, wo man bei WRC 8 aufgehört hat. Da viele Dinge aus dem Vorgänger übernommen wurden, fühlt sich alles eher nach einem Update an. Was sich nicht allzu negativ anhören soll, denn der Zocker erfreut sich weiterhin am tollen, aber auch anspruchsvollen Fahrgefühl, und all das gepaart mit allen offiziellen Lizenzen.

Dank der neuen Strecken kommen auch die alten Hasen unter euch auf ihre Kosten und können sich auf zusätzliche Herausforderungen freuen. Aufgrund des Update-Charakters müssen Besitzer des Vorgängers nicht zwangsläufig bei WRC 9 zugreifen, einen Fehler macht man beim Kauf allerdings auch nicht. Dennoch bin ich schon gespannt auf die nächste Ausgabe, dann auf der nächsten Konsolengeneration.

Erhältlich für: Xbox One, PS 4, Switch, PC
Website: wrcthegame.com