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WWE 2K Battlegrounds

Sind die noch zu retten? Jedenfalls ist Battlegrounds ein sehr guter Versuch, genau das zu tun!

Zunächst einmal ein dickes Dankeschön an 2K! Ich persönlich empfand es als eine prima Idee, die WWE-Reihe mal ein Jahr (oder länger) ruhen zu lassen. Denn nach dem letztjährigen Ausflug in den Wrestling-Ring gab es vonseiten der Fans große Kritik, die ich in vielen Punkten teilen kann. Nun gibt es aber einen Versuch, die Reihe wieder zu altem Glanz zu führen.

Navigationsprobleme

Was mich immer mehr an der WWE-Reihe aus den letzten Jahren störte: Die Steuerung. Wrestling ist ja eigentlich eine locker-leichte Unterhaltung, in die man gerne mal schnell abtauchen möchte. Doch die Steuerung wurde immer komplexer. Auf der einen Seite verstehe ich das auch: Immerhin will man alle möglichen Action-Moves damit abbilden.

Doch mir geht es gar nicht darum. Ich will doch nur einfach meinen schnellen Spaß hier haben – mehr nicht. Daher hat mich die Steuerung immer weiter abgeschreckt. Wer will schon eine halbe Stunde lernen, wie man kämpft, um dann doch noch eins auf die Mütze zu bekommen. Bei „Battlegrounds“ wurde mein größter Kritikpunkt ausgebügelt.

Hier bekomme ich genau das, was ich will: Schnellen und vor allem unkomplizierter Spaß. Viele Moves muss ich nicht erlernen und komme sehr fix zur Sache. Genau das habe ich mir seit Jahren gewünscht. Daher: Danke, 2K und Saber Interactive! Aber reicht das schon, um die Reihe zu retten? Schauen wir genauer hin.

Bunt vs. Real

Das Offensichtliche zuerst: Optisch geht „Battlegrounds“ ganz andere Wege als der übliche, jährliche Serienfortschritt. Hier bekommt ihr eine knallbunte Wrestling-Welt geleifert mit übertrieben dargestellten Comic-Charakteren. Und wieder muss ich sagen: Ich liebe es! Auch wenn manche der Figuren etwas sehr grimmig oder merkwürdig aussehen. Insgesamt kann ich diesen Comic-Stil sehr gut vertragen – zumal er perfekt zur Action im Ring passt. Also an dieser Stelle: Das passt schon mal.

Spielerisch wandelt das Ganze auf leichten Sohlen. Soll heißen: Ihr habt es hier mit einem Arcade-Spiel zu tun, das auf die schnelle Unterhaltung aus ist. Daher verfügt ihr auch „nur“ über zwei Angriffsknöpfe, ein paar Spezialattacken und sehr leicht zu erlernende andere Moves. Manche mögen das als Kritikpunkte ansehen, meinem Spielstil mit gelegentlichen kurzen Matches kommt dies aber wie gerufen.

Ich empfinde den Punkt der Steuerung daher auch als Stärke. Zumal sich Saber Interactive Mühe gegeben hat, dass die Athleten und Athletinnen in unterschiedliche Klassen eingeteilt sind und sich so auch leicht unterschiedlich spielen.

Modi in Hülle und Fülle

Auch die verschiedenen Spielmodi sorgen dafür, dass euch nicht allzu schnell langweilig wird. Meine Empfehlung: Beginnt mit der Kampagne. Dort lernt ihr alle wichtigen Schritte auf dem Weg zum Champion und schaltet nebenher etliche Extras frei – von Skins, Fähigkeiten über Charaktere bis hin zu Wrestling-Arenen oder Wettbewerben.

Fast nach jedem Match erwartet euch etwas Neues. Das hält die Motivation oben. Und ganz nebenher: So ein Kampf dauert meist nie länger als drei bis fünf Minuten. Ihr habt es mit kleinen, leckeren Unterhaltungssnacks zu tun. Bisher klingt das auch alles sehr positiv – und für mich ist es das auch tatsächlich.

Aber wo viel Licht, da gibt es natürlich auch Schatten. Für mich habe ich zwei Kritikpunkte feststellen müssen, die mir den Spielspaß nach einer Weile etwas getrübt haben. Der erste Kritikpunkt wird sich vielleicht am 10. November mit Erscheinen der Xbox Series X erledigt haben – nämlich die Ladezeiten. Wenn ihr euren Charakter für den Fight gerüstet habt – ihr dürft nämlich selbst auswählen, welche drei Spezial-Boni er in den Ring mitnimmt – muss wieder geladen werden. Das nervt immens.

Aber wie gesagt: Warten wir mal auf die neue Konsolengeneration. Der zweite Kritikpunkt sind die Abwehrmanöver: Reicht es in den niedrigen Schwierigkeitsgraden noch oft, dass ihr einfach den Abwehrknopf haltet, müsst ihr später immer wieder die richtige Taste erwischen, um euch zu wehren. Doch das Zeitfenster, um einen Angriff abzuwenden ist so klein, dass es oftmals nur Glück war, wenn ich es geschafft habe.

Meistens ging meine Gegenwehr aber völlig in die Hose und ich fand mich auf den Brettern wieder. Und es gibt keine Chance, dass ich das vernünftig üben könnte. Die Knöpfe zur Abwehr sind absolut zufällig eingeblendet und nicht vorhersehbar. Gerade als ich mich am großartigen Royale Rumble Match versuchte, wurde mir dies immer wieder zum Verhängnis.

Fazit

Für mich war es sehr erfrischend, dass 2K diesen Weg gewählt hat. Das lockere Gameplay steht dem realen Vorbild in Nichts nach – nur dass es hier noch übertriebener zugeht, Stichwort: Alligator am Ring! Persönlich bin ich damit wieder mit der WWE-Reihe zufriedengestellt.

Allerdings kann ich auch verstehen, dass sich manche an dem Comic-Look stören und der fehlenden Tiefe. Für nette, kleine Runden zwischendurch ist die WWE-Reihe damit aber wieder voll auf Kurs. Um tiefgreifende Unterhaltung zu bieten, muss sich 2K jedoch was einfallen lassen. Ich bin jedenfalls gespannt drauf.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: wwe.2k.com/de-DE/battlegrounds