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Yonder: The Cloud Catcher Chronicles

Wenn Spiele mit Urlaub zu vergleichen sind, dann ist das hier ein wahrer Erholungstrip.

Bevor die Pressemeldung kam, hatte ich noch nie etwas von „Yonder: The Cloud Catcher Chronicles“ gehört. Aber gleich der erste Trailer weckte die Lust auf dieses Spielchen von Prideful Sloth: Rein instinktiv hätte ich es jetzt als Mischung zwischen „Harvest Moon“ und „The Legend of Zelda“ eingeordnet. Klingt also schon mal interessant.

Harmonischer Trip

Nachdem der kleine Hauptcharakter, den ihr in einem Editor mit einigen Vorgaben erstellen dürft, Schiffbruch erleidet, geht das Abenteuer auch schon los. Optisch gefallen mir die Pastelfarben und der Stil von „Yonder“ schon mal sehr gut.

Nachdem ich ein bisschen über die Insel gelaufen bin und ein paar Materialien eingesammelt habe, muss ich meinen Ersteindruck des Trailers revidieren: „Zelda“ würde ich nun durch „Rime“ ersetzen. Denn ums Kämpfen geht es hier absolut nicht – ihr habt noch nicht einmal eine ordentliche Waffe, ganz zu schweigen von fiesen Gegnern, die ihr bekämpfen müsstet.

Die Insel, auf die ihr euch tummelt, ist im Grunde ein friedliches Paradies – bis vor Kurzem zumindest. Denn eine böse Finsternis hat die Kontrolle übernommen. Ihr könnt euch schon denken, wer sich darum kümmern soll. Einzelne Gebiete wabern von der Düsternis umgeben in einem dunklen Nebel.

Eure Hauptfigur hat die Fähigkeit, diese zu beseitigen, allerdings nur mit Unterstützung: Schon zu Beginn trefft ihr auf ein freundliches „Tierchen“ – eine Art fliegendes Eichhörnchen – das sich euch anschließt. Von diesen Tieren gibt es auf der Insel noch mehr, wenn ihr sie finden könnt. Gemeinsam haben diese magischen Wesen die Macht, die Dunkelheit zu vertreiben.

Vernebelte Sicht

Immer wieder trefft ihr in der offenen Spielwelt auf Hindernisse, die vom Nebel umgeben sind: Nur mit der richtigen Anzahl an magischen Begleitern könnt ihr diese auflösen. Um neue Begleiter um euch zu scharen, müsst ihr sie zunächst einmal finden.

Das geschieht durchs Absolvieren von kleinen Aufgaben, die ihr von Bewohnern des Eilands erhaltet, oder durch das Lösen von nicht allzu herausfordernden Rätseln. Manchmal reicht es aber auch schon einen komisch aussehenden Stein zu zerschlagen, um einen neuen Begleiter zu erhalten.

Nebenbei könnt ihr an gewissen Punkten noch einen Hof errichten, auf dem ihr ein paar Tiere halten könnt, die euch regelmäßig mit Produkten versorgen. Alles kein Hexenwerk: Gebäude aussuchen, auf dem vorgegebenen Terrain abstellen, Tier fangen beziehungsweise bezirzen – fertig. Sonderlich tiefgründig ist dieser Part nicht.

Aber auch der Rest des Spielchens gestaltet sich eher recht behäbig: Sammele dies und das, renne von dort nach hier, schau dich um. Das war es so im Groben und Ganzen. Das mag zwar recht entspannend sein, aber etwas mehr Action hätte ich mir am Ende dann doch gewünscht. So plätschert „Yonder“ einfach so dahin – zugegebenermaßen in einer wundervoll stimmigen Optik.

Viel zu tun gibt es dabei leider nicht. Oder besser gesagt: Für Erwachsene gibt es nicht viel zu tun. Kinder hingegen könnten hier richtig Spaß haben mit den niedlichen Tieren, der bunten Welt, zu der auch ein Pups-Moor (samt entsprechender Geräusche) gehört.

Fazit

„Yonder: The Cloud Catcher Chronicles“ ist ohne Frage ein optisch ansprechendes Spielchen. Nur inhaltlich hätte Entwickler Prideful Sloth ruhig noch eine Schippe mehr Action drauflegen können. Denn in dieser Form gibt es – besonders für Erwachsene Spieler – nicht sonderlich viel zu tun beziehungsweise wenig Abwechslung. Allerdings kann dies auch ganz schön entspannend sein.

Wer also mal einen ruhigen Ausflug für den Alltag möchte, kann hier gerne zugreifen. Wer allerdings auf größere Herausforderungen steht, sollte direkt zum echten „Zelda“ greifen.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, Switch, PC
Website: yonderchronicles.com