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Zombie Army 4: Dead War

Blutige Schlachtplatte: Die Untoten kommen – schon wieder. Rebellion serviert hier eine deftige Hausmannskost.

Ich muss zugeben, dass mich die Spiele von Rebellion immer gut unterhalten haben. Besonders die „Sniper Elite“-Reihe spiele ich immer wieder gerne. Auf der gleichen Engine basierten stellt nun das Entwicklerteam die Zombies erneut ins Scheinwerferlicht. Das einzige Problem dabei: Für mich ist es etwas spät geworden. Wie sonst könnte ich mir die Müdigkeit erklären?!

Der Tod steht ihnen nicht gut

Aber mal von vorne: Mit „Zombie Army 4: Dead War“ präsentiert Rebellion einen blutigen Third-Person-Shooter, der euch alleine oder im Koop-Modus auf die Jagd nach Untoten schickt. Die Missionen der Kampagne sind dabei oft genauso linear wie die Geschichte.

Anders gesagt: Ihr ballert euch durch Horden von Nazi-Zombies. Ja, richtig gelesen! Wie bereits auch schon bei den Vorgängern, spielt „Zombie Army 4: Dead War“ zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Was noch vor ein paar Jahren eine interessante Idee war, nehme ich nun nebenläufig zur Kenntnis. Aber vom Spielgefühl her passt alles: Ich laufe die ersten Schritte mit meinem ausgewählten Helden und schieße mich mit Schrot oder Kugeln zum ersten Lager.

Dort bewache ich gemeinsam mit anderen eine kleine, improvisierte Festung, um anschließend weiterzuziehen. Alles funktioniert technisch sauber. Selbst die Zombies variieren mit der Zeit ein wenig und gehen sogar als massige Fleischklumpen mit Kettensägen auf euch los. Was folgt ist ein sehr brutales Gemetzel, das entsprechend animiert wurde.

Auch die Zeitlupeneinstellung bei besonders brisanten Schüssen und Treffern kenne ich auch der „Sniper Elite“-Reihe. Schön inszeniert, aber man sieht sich eben satt dran.

Täglich grüßt der Nazi-Zombie

Irgendwie plätschert „Zombie Army 4: Dead War“ so bei mir hin und langsam dämmert es mir, warum ich so ermüdet bin. Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich alles schon hunderte Male gesehen habe – nur bei anderen Spielen eben. Versteht mich bitte nicht falsch: „Zombie Army 4: Dead War“ ist ein unterhaltsamer Shooter – besonders im Verbund mit Freunden.

Doch leider fehlt es an jeglichen Innovationen. Technisch gibt es, wie gesagt, rein gar nichts auszusetzen. Alles funktioniert. Und das ist der springende Punkt für mich: Es funktioniert, reißt mich aber nicht mit. Denn sämtliche Spielmechaniken kenne ich bereits aus dem Effeff.

Damit hat „Zombie Army 4: Dead War“ eindeutig ein Identitätsproblem: Solide Shooter-Kost trifft hier auf Standard Rebellion Gameplay. Wer seit ein paar Jahren keinen Titel von Rebellion mehr gespielt hat, wird hier seine wahre Freude haben und seine Charaktere fleißig aufleveln – ja, das geht übrigens auch (wieder).

Nur leider werden Hardcore-Zocker oder Kenner des Studios keine neue Ideen entdecken. Für mich spielte sich „Zombie Army 4: Dead War“ wie eine x-beliebige Mod von „Sniper Elite“. Es fehlte das Eigenständige, das mich länger gefesselt hätte. Irgendwie schade drum.

Fazit

Am Ende liefert Rebellion mit „Zombie Army 4: Dead War“ durchaus solide Shooter-Action ab. Grafisch ist das Ganze ebenfalls auf einem sehr soliden Fundament gebaut und will durch übertriebene Splatter-Effekte etwas von der Tatsache ablenken, dass hier nicht wirklich neue Ideen drinstecken.

Wem das nichts ausmacht, der wird seinen Spaß haben – ebenso wie Spieler, die schon lange nichts mehr mit Rebellion zu tun hatten. Alle anderen sollte vielleicht etwas warten, bis sich der Preis gesetzt hat. Denn sonst könntet ihr enttäuscht sein – wenn auch auf einem hohen Niveau.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: zombiearmy.com/de